Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

17.10.2021, 07:30 Uhr

Wir Apothekers können impfen! Wir sollten bei Novi-

Wir Apothekers können impfen! Wir sollten bei Novi-


14. Oktober 2021

Nochmal zu den Institutionskarten, den SMC-B-Karten: Man braucht sie, um seine Apotheke an die Telematikinfrastuktur anzumelden. Die Kammern, die die SMC-B-Karten ausgeben, sind der Meinung, man brauche nur eine solche Karte pro Betriebserlaubnis, um seinen Betrieb an die TI anzuschließen. Brancheninsider allerdings gehen davon aus, dass es durchaus in vielen Fällen notwendig sein könnte, Apotheken weitere SMC-B-Karten zur Verfügung zu stellen, vor allem solchen, die sich neben ihrer Offizintätigkeit auch in der Sterilherstellung, der Heimversorgung oder dem Versandhandel betätigen. Auch Apotheker Ralf König, der als Director Pharmacy im Health Innovation Hub (hih) das Bundesgesundheitsministerium noch bis zum Jahresende berät, sagt, dass man das im BMG schon länger auf dem Schirm habe. Während die Gematik ebenfalls davon ausgeht, dass es durchaus möglich sein muss, einer Apotheke mehrere Karten zur Verfügung zu stellen, will dies die Standesvertretung dem Berufsstand nicht zugestehen. Mein liebes Tagebuch, was spricht dagegen, dass eine Apotheke noch weitere solcher Karten hat? König kann sich vorstellen, dass Kammern Bedenken haben, eine Apotheke könnte sich so mehrere Accounts beschaffen, um eine bessere Abdeckung in der Gematik.App zu erreichen. Aber laut König haben mehrere Einträge pro Apotheke keinen Vorteil. Mein liebes Tagebuch, man kann es also nicht wirklich verstehen, warum die Kammern so mauern. Erst recht nicht, wen man weiß, dass große EU-Versender jeweils rund 30 SMC-B-Karten im Einsatz haben sollen, die sie allerdings nicht von den Kammern, sondern von der Gematik direkt erhalten haben. Mein liebes Tagebuch, was ist da los? Was veranlasst die Kammern zur Rigidität und so einer restriktiven Haltung? Für König steht fest: „Man darf nicht die ausbremsen, die aktiv vorangehen“, er setzt sich dafür ein, dass sich Kolleginnen und Kollegen im gesetzlichen Rahmen engagieren dürfen.

 

Striktes Stillschweigen über die Sondierungsgespräche zur Ampel, gute Stimmung und hippe Selfies – die Ampelmännchen und das Ampelfrauchen geben sich relaxt. Manche fragen sich sogar, was sie geraucht haben, um so entspannt zu wirken. Diese Frage hat Hintergrund – denn SPD, FDP und Grüne können sich durchaus vorstellen, Cannabis kontrolliert freizugeben und den Verkauf über lizenzierte Geschäfte freizugeben. Das könnten nach SPD-Vorstellungen sogar Apotheken sein. Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat den Stein erneut ins Rollen gebracht: Er kann sich vorstellen eine kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu erlauben. Mein liebes Tagebuch, was diese Koalition damit bezwecken will, ist klar: Legalisierung von Cannabis und kontrollierte Abgabe, um den Schwarzmarkt auszutrocknen und mehr Sicherheit für Konsumenten, um unerwünschte Nebenwirkungen durch schlechte oder gestreckte Ware auszuschließen. Aber ist das wirklich der richtige Weg? Suchtexperten und Psychiater warnen davor, denn regelmäßiger Cannabis-Konsum schadet z. B. der Gehirnentwicklung bei Heranwachsenden und kann zu Psychosen führen. Und auch die Polizeigewerkschaften machen deutlich, dass es keinen Sinn mache, neben dem legalen, aber gefährlichen Alkohol „die Tür für eine weitere gefährliche und oft verharmloste Droge zu öffnen“. Außerdem würde eine Legalisierung dieser Droge nicht den Schwarzmarkt beseitigen. Mein liebes Tagebuch, muss es wirklich sein, noch eine Droge zu legalisieren? Unser Gesundheitswesen hat mit den Folgen des Alkoholismus genug zu tun.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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3 Kommentare

DAZ 41

von Karl Friedrich Müller am 17.10.2021 um 14:12 Uhr

Seite 3. Herr Edalat beschreibt in einem Kommentar die Situation zum 5jährigen Jubiläum des EuGH Urteils, das in jeder Hinsicht eine Schande war, für uns eine Katastrophe und die ABDA in ihrer Unfähigkeit bloß gestellt hat. Auch in der Folge hat sich die ABDA mit ihrer Einstellung dazu jedes Vertrauen verspielt.
Die Print Ausgabe bringt das, was hier unterschlagen wird. Lesen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Prof. Lauterbach

von Dr. Radman am 17.10.2021 um 12:36 Uhr

Ich bin eigentlich kein Fan von Herren Prof. Lauterbach. Aber seine Aussage zum impfenden Apotheker macht ihn jetzt schon sympathisch. Ich denke er wird der nächste Gesundheitsminister.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Prof. Lauterbach

von Dr.Diefenbach am 17.10.2021 um 16:09 Uhr

....ist derjenige der mehrfach erklärte, dass der Fixaufschlag durchaus dahingehend geändert werden könne, dass er reduziert wird
und DIESES !!! Geld uU.zur Bezahlung der pharmazeutischen Dienstleistung verwendet würde.CAVE!Ausserdem hat der freundliche
Herr gerade seine Meinung zu Cannabis auf den Kopf gestellt und stellt sich jetzt wie so andere lockere Politikstrategen vieles dann "frei"
vor.Ihn nur wegen seiner Impferei als neuen Gesundheitsminister zu begrüssen,KÖNNTE zu kurz gesprungen sein.Diese Leute sind ja nicht über
Nacht besser geworden, die Schwarzen haben sich halt erstmal selbst erlegt.DAFÜR büsst auch der Apotheker an sich, wenn er Pech hat.
Ich bin froh dass Smarty Lindi manches umetikettiert, auch wenn er bei Apotheken fragwürdig argumentierte und bei Drogen Nachhilfe benötigt....

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