Bundestagswahl 2021 – Teil 7: CSU

„Für mich ist das Rx-Versandverbot nach wie vor das Mittel der Wahl“

Traunstein - 30.08.2021, 07:00 Uhr

Die CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner will sich weiterhin für gleich lange Spieße zwischen Versand- und Vor-Ort-Apotheken einsetzen. (c / Foto: Tobias Koch)

Die CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner will sich weiterhin für gleich lange Spieße zwischen Versand- und Vor-Ort-Apotheken einsetzen. (c / Foto: Tobias Koch)


Ja zum Impfen in der Apotheke

Ein weiteres wichtiges Thema sind die Impfungen in der Apotheke. „Wir haben ja bereits das Modellvorhaben zur Grippeimpfung in den Apotheken gefördert, und ich sage ganz klar: Das ist ein Riesenpotenzial, das Apotheken in diesem Bereich haben“, so Zeulner. „Ich begrüße das Impfen in der Apotheke ausdrücklich. Das ist ein qualitativ hochwertiger und zugleich niedrigschwelliger Zugang der Patienten zum Impfen.“ Es sei ein anderes Gefühl für die Patienten, zum Impfen in die Apotheke zu gehen, da es dort eine ganz klare Serviceorientierung gebe: „Die Beratung, Hinwendung und Serviceorientiertheit zum Kunden gehören zur DNA des Apothekenpersonals.“

Besonders wichtig: Medikationsanalyse und -management

Beim Thema honorierte pharmazeutische Dienstleistungen, für die mit dem VOASG der Grundstein gelegt wurde, liegen Zeulner insbesondere Medikationsanalyse und -management sowie der Medikationsplan am Herzen: „Wenn wir das hinbekommen, haben wir sehr viel gewonnen, dann haben wir sehr viel Gutes getan für die Menschen, vor allem für diejenigen mit komplexen Krankheitsbildern.“ Generell kann Zeulner sich vieles vorstellen, was von den Apotheken zukünftig geleistet wird. Denkbar sei beispielsweise auch eine Impfberatung in Apotheken; dadurch würden die Hausärzte, die hier sehr viel leisten, entlastet. Oder auch spezielle Angebote für Diabetiker und Asthmatiker. „Entscheidend ist, dass die Expertise des Apothekers noch mehr genutzt wird, und da sind wir auf einem guten Weg“, so Zeulner.

Großes Lob für Substitutionsapotheken

Zum Abschluss des Gesprächs spricht Zeulner noch ein großes Lob für die Apotheken aus, die sich beim Thema Substitution engagieren. „Diese Apotheken leisten Unglaubliches, sie betreuen eine besondere Klientel in meistens nicht einfachen Situationen. Ich bin dankbar für jede Apotheke, die Medikamente an Substituierende abgibt.“ Aber auch hier sei es wichtig, dass genügend Apotheken vor Ort erreichbar seien.



Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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Comeback für das Rx-Versandverbot?

1 Kommentar

Substitution Sichtvergabe

von Hermann Eiken am 30.08.2021 um 11:30 Uhr

Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass Krankenkassen die tägliche Sichtvergabe und vorgeschriebene tägliche Einzeldokumentation nicht bezahlen sondern retaxieren!

Wir berechnen die BTM-Gebühr von 4,26 Euro für jede tägliche Abgabe und Dokumentation. Die KK erkennen aber nur eine einmalige Abgabegebühr an. Sie stellen sich auf den Standpunkt , mit der einmaligen Abrechnung als Dokumentationsgebühr sie alles bezahlt!

Jede einzelne Sicht-Abgabe ist eine Pharmazeutische Dienstleistung, zieht Dokumentation nach sich, Einzellagerung und Vorbereitung, Abgabeabsprache und diskrete Vergabe an den Substitutionspatienten oder die Patientin.

Frau Zeulner sollte dafür sorgen, wenn sie schon sagt, " die Apotheken leisten Unglaubliches", dass die Krankenkassen dann jede Abgabe vernünftig honrieren, und die BTM-Gebühr für JEDE tägliche Vergabe anerkennen und nicht retaxieren!!

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