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120 illegale Online-Apotheken
Deutschland ist neues Transitland für gefälschte Arzneimittel in der Schweiz
Vom 18. - 25. Mai fand eine weltweit koordinierte Aktion gegen den illegalen Onlinehandel von Arzneimitteln statt – Operation PANGEA –, das teilte die Schweizer Arzneimittelbehörde am vergangenen Dienstag mit. Wenig überraschend: Rund 90 Prozent der von der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) und Swissmedic beschlagnahmten Sendungen enthielten Potenzmittel. 16 Prozent der beschlagnahmten Sendungen stammten allerdings aus Deutschland.
Koordiniert wird die internationale Aktionswoche PANGEA – sie wurde bereits zum 14. Mal durchgeführt – von Interpol, dieses Jahr sollen 55 Länder aktiv beteiligt gewesen sein. Weltweit wurden dabei laut der Schweizer Arzneimittelbehörde 9 Millionen Einheiten illegale und gefälschte Arzneimittel sichergestellt, 120.000 Webseiten beurteilt und 113.000 Webseiten geschlossen. Dabei wurden 120 ausländische Webseiten, die als Schweizer Online-Apotheken auftreten, als illegal identifiziert, und es wurden 75 gehackte Websites entdeckt, auf denen ohne Wissen der Betreiber gefälschte und rezeptpflichtige Arzneimittel vertrieben werden.
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Auf die Schweiz heruntergebrochen wurden im Postzentrum Zürich-Mülligen 695 Sendungen kontrolliert, davon sei die Hälfte davon (346) beschlagnahmt worden – es handelte sich um illegale Arznei- oder Dopingmittelimporte. Besonders fielen Sendungen aus der Ukraine auf, die vielfach Fälschungen der Erektionsförderer Viagra und Cialis enthielten.
Ein Großteil der in der Schweiz beschlagnahmten Sendungen stammte jedoch aus Polen (41 Prozent) und den zweiten Platz belegte Deutschland (16 Prozent). 14 Prozent kamen aus China/Hongkong, 9 Prozent aus der Ukraine. Aus Indien stammten 5 Prozent der Sendungen, 4 Prozent aber auch aus Ungarn. Dennoch erklärt Swissmedic: „Gefälschte Arzneimittel werden meist in asiatischen Ländern und nachgeahmte Potenzmittel in Indien hergestellt.“ Diese Produkte würden über illegale, verschlungene Vertriebskanäle an Schweizer Patient:innen gelangen.
Im letzten Jahr seien die meisten beschlagnahmten Sendungen noch aus Singapur gekommen. Doch dank der guten Zusammenarbeit mit der dortigen Behörde HSA (Health Sciences Authority) seien entsprechende Firmen nicht mehr aktiv. Aktuell hätten Deutschland und Polen als neue Transitländer für indische Arzneimittel fungiert.
Damit gefälschte Produkte bei einfachen Tests nicht auffallen, erklärt Swissmedic, seien teilweise Wirkstoffe vorhanden, selten aber in der erforderlichen Menge. „Medikamente mit falschem Wirkstoffgehalt und Präparate mit gesundheitsgefährdenden Bestandteilen stellen ein nicht kalkulierbares Gesundheitsrisiko dar.“
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