Operation Pangea

Gefälschte Produkte gegen das Coronavirus weit verbreitet

Remagen - 31.03.2020, 14:45 Uhr

Die internationale Polizei stellt im Rahmen ihrer Pangea-Operation immer mehr gefälschte COVID-19-Therapeutika sicher. (s / Hier ein Symbolfoto, imago images/Heine)

Die internationale Polizei stellt im Rahmen ihrer Pangea-Operation immer mehr gefälschte COVID-19-Therapeutika sicher. (s / Hier ein Symbolfoto, imago images/Heine)


Die internationale Operation Pangea von Interpol, die den Vertrieb von Fälschungen von Arzneimitteln und Medizinprodukten über das Internet eindämmen soll, hat wieder zugeschlagen. Dieses Mal wurden bei der groß angelegten Aktion auffällig viele illegale Angebote und Produkte im Zusammenhang mit COVID-19 gefunden.

Der Ausbruch des neuartigen Coronavirus löst einen neuen Trend bei gefälschten medizinischen Artikeln aus. Dies zeigen die Ergebnisse der diesjährigen Operation Pangea XIII, bei der Polizei, Zoll und Gesundheitsbehörden aus 90 Ländern wieder einmal gemeinsam gegen den illegalen Online-Verkauf von Arzneimitteln und Medizinprodukten vorgegangen sind.

Die Strafverfolgungsbehörden fanden 2.000 Online-Links, die Artikel im Zusammenhang mit dem Coronavirus bewarben. Unter anderem wurden mehr als 34.000 gefälschte und minderwertige Schutzmasken beschlagnahmt, der „Renner“ unter den Fälschungen. Daneben fanden sich Händedesinfektionsmittel, „Coronaspray“, „Coronavirus-Pakete“ und nicht zugelassene „Coronavirus-Medikamente“. Bei den illegalen antiviralen Arzneimitteln wurde gegenüber 2018 ein Anstieg um 18 Prozent verzeichnet, bei nicht zugelassene Chloroquin-haltigen Präparaten um über 100 Prozent. 

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Insgesamt inspizierten die Behörden in den teilnehmenden INTERPOL-Ländern in der Aktionswoche vom 3. bis 10. März 2020 mehr als 326.000 Pakete, von denen über 48.000 von den Zoll- und Regulierungsbehörden beschlagnahmt wurden. Informationen aus den teilnehmenden Ländern deuten auf einen erheblichen Rückgang der internationalen Sendungen von kleinen Paketen hin (etwa 40 Prozent), was auf den Ausbruch des Coronavirus zurückgeführt wird.

Die weltweit sichergestellten illegalen Arzneimittel im Wert von mehr als 14 Millionen US-Dollar kamen überwiegend aus den Gruppen der „üblichen Verdächtigen“. Dazu gehörten Pillen gegen erektile Dysfunktion, Krebsmedikamente, Hypnotika und Beruhigungsmittel, Anabolika, Analgetika, Mittel für das Nervensystem und Dermatologika sowie Vitamine.

Die Operation führte weltweit zu 121 Festnahmen. Mehr als 2.500 Weblinks wurden geschlossen, darunter Websites, Social-Media-Seiten und Online-Marktplätze.


Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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