Arbeits- und Retaxationsschutz

Hessens Apotheker bitten Gesundheitsminister Klose um Unterstützung

Berlin - 17.03.2020, 16:44 Uhr

Hessens Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) – wird er den hessischen Apotheken die nötige Unterstützung zusagen? ( r / Foto: Kai Klose)

Hessens Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) – wird er den hessischen Apotheken die nötige Unterstützung zusagen? ( r / Foto: Kai Klose)


Kassen sollen Retaxationen aussetzen

Zudem äußert der HAV einen weiteren Wunsch: Es wäre ein aus seiner Sicht „wichtiger Beitrag“, wenn das Ministerium die Primärkassen anweisen würde, für den Zeitraum der Pandemie auf die Einhaltung von Rabattverträgen und Importquoten zu verzichten sowie Retaxationen auszusetzen. „Dies würde den Apothekenteams helfen die Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln auch in dieser außergewöhnlichen Krisensituation zu gewährleisten, da die ohnehin schon prekäre Liefersituation bei Rabattarzneimitteln durch die aktuelle Krise noch verstärkt wird“.

In anderen Regionen haben Kassen schon selbst reagiert: So hat die AOK Rheinland/Hamburg bereits ein Corona-Sonderkennzeichen ausgegeben. Das soll vorübergehend doppelte Apothekenbesuche vermeiden helfen, wenn ein Rabattarzneimittel nicht verfügbar ist.

Abschließend schreiben Seyfahrth und Schneider an den Gesundheitsminister: „Wie wir alle in den vergangenen Tagen gelernt haben, führen zögerliche Maßnahmen zur Verschärfung der Situation und gefährden die Versorgung. Daher bitten wir Sie höflichst darum, uns zeitnah und konkret mitzuteilen, wie Ihr Ministerium unsere Mitglieder dabei unterstützen kann, die Arzneimittelversorgung flächendeckend aufrecht zu erhalten“. Jetzt seien alle gefordert einen Beitrag zu leisten. „Die hessischen vor Ort Apotheken sind bereit dazu!“.

Nun bleibt abzuwarten, wie Minister Klose auf die Bitten der Apotheken reagieren wird.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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2 Kommentare

Nicht ausreichend

von Alfons Neumann am 18.03.2020 um 22:56 Uhr

Bei KraKas/Politikers reicht es nicht zu bitten, wir müssen konkret einfordern !!

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wäre nett...

von Michael Weigand am 17.03.2020 um 17:42 Uhr

....wenn wir uns als ach so tolle Apotheker (ja jetzt sind wir wieder beliebt in der Politik) mal ein bisschen Unterstützung erfreuen dürften...vom RXVV- mal ganz zu schweigen, aber wenigstens mal das eRezept um ein halbes Jahr verschieben...oder hat irgend jemand gerade Zeit für so nen Schei...

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

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