Hexal, Stada und Co.

Was steckt hinter dem Lamotrigin-Engpass?

Stuttgart - 03.02.2020, 09:00 Uhr

Lamotrigin kommt bei Epilepsie und bipolarer Störung zum Einsatz. (s / Foto: RFBSIP / stock.adobe.com)

Lamotrigin kommt bei Epilepsie und bipolarer Störung zum Einsatz. (s / Foto: RFBSIP / stock.adobe.com)


Spanischem Wirkstoffhersteller wurde CEP-Zertifikat entzogen

DAZ.online hatte bereits zuvor recherchiert, dass einem spanischen Wirkstoffhersteller im Dezember das CEP-Zertifikat entzogen worden war. In den USA scheint zudem seit 10. Januar 2020 bei Lamotrigin von Taro Pharmaceuticals U.S.A., Inc. eine Kreuzkontamination mit Enalapril vorzuliegen. Und die Versandapotheke Valisure – die vielen Apothekern im Zusammenhang mit verunreinigtem Ranitidin bekannt sein dürfte – konnte laut einem Zeitungsbericht zeigen, dass sich Lamotrigin mit verzögerter Freisetzung nicht immer so auflöst wie es soll. 

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Auf die einzelnen Fälle angesprochen, äußerte sich allein Stada dazu: „Wir haben Lamotrigin-Präparate nur als Film- und nicht als Retardtabletten im Einsatz. Die Schwierigkeiten im Freisetzungsverhalten von retardierten Präparaten sind daher für uns überhaupt kein Thema. Bei der Kreuzkontamination in den USA handelt es sich um einen ganz speziellen Einzelfall, mit dem unsere Produkte ebenfalls in keinem Zusammenhang stehen.“

Wer nun aber alles von dem erwähnten entzogenen CEP-Zertifikat betroffen ist, geht auch aus der Antwort von Stada nicht hervor. Dort heißt es lediglich: 


Um die Lieferfähigkeit zu gewährleisten kommt bei uns im Konzern eine so genannte 2nd Source-Strategie zum Einsatz. Diese hat zum Ziel, für alle wichtigen Wirkstoffe mindestens zwei qualifizierte Lieferquellen zu haben – idealerweise aus unterschiedlichen Ländern. Trotz dieser Sicherheitsmaßnahmen konnte der Lieferengpass bei Lamotrigin-Präparten bisher jedoch leider nicht vollständig aufgefangen werden. Die derzeitige Situation ist für uns ebenfalls sehr unzufriedenstellend.“

Statement der STADA Arzneimittel AG 


Es bleibt also abzuwarten, ob sich die Situation, wie angekündigt, noch in diesem Frühjahr bessern wird.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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