Apothekerverband Westfalen-Lippe

Michels bleibt Verbandsvorsitzender

Berlin - 21.11.2019, 12:45 Uhr

Dr. Klaus Michels wurde zum vierten Mal in Folge zum Vorstandsvorsitzenden des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe gewählt. (m / Foto: AVWL)

Dr. Klaus Michels wurde zum vierten Mal in Folge zum Vorstandsvorsitzenden des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe gewählt. (m / Foto: AVWL)


Der langjährige Vorsitzende des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe, Dr. Klaus Michels, wurde am gestrigen Mittwoch für eine vierte Amtszeit in seinem Amt bestätigt. Einer Mitteilung des AVWL zufolge stimmte eine „große Mehrheit“ für den 60-jährigen Apotheker aus Salzkotten. Außerdem: Die Mitgliederversammlung hat eine Resolution beschlossen, in der der Gesetzgeber aufgefordert wird, die im Arzneimittelgesetz verankerte Rx-Preisbindung nicht zu streichen.

Zu seiner Wiederwahl sagt Michels in der Mitteilung: „Das ist in einer für die Apotheken so schwierigen Zeit eine große Verantwortung. Aber ich verspreche, nicht müde zu werden, mich mit gewohnter Kraft für die Interessen der Apothekeninhaber einzusetzen und danke für dieses Vertrauen der Mitglieder.“

Zur Person

Nach seinem Studium der Pharmazie und der Promotion zum Dr. rer. nat. übernimmt Michels Ende 1988 von seiner Mutter die Rats-Apotheke in Salzkotten. Drei Jahre später erhält er von der Mitgliederversammlung des Apothekerverbandes den ersten Ruf: Er wird Ende 1991 als Vorstandsmitglied gewählt. Seine Themenschwerpunkte: EDV in der Apotheke, Vertragsangelegenheiten mit Krankenkassen und sonstigen Kostenträgern, Hilfsmittel, Sprechstunden- und Praxisbedarf, Fallpauschalen, Diabetes und Zertifikat-Seminare. Die Beziehungen zu den Krankenkassen werden sein berufspolitisches Aufgabenfeld. Ende 1994 wird er in den entsprechenden Arbeitskreis des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) entsandt. Mit seiner Wahl zum Stellvertretenden Vorsitzenden des Apothekerverbandes Ende 1999 übernimmt Dr. Michels die Verantwortung für die Vertragsverhandlungen mit den Krankenkassen und sonstigen Kostenträgern in Westfalen-Lippe. 

Am 17. November 2007 erreicht er mit seiner Wahl zum Vorstandsvorsitzenden des AVWL schließlich die höchste Plattform der landesweiten Berufspolitik. Kurze Zeit später wird er beim DAV in die Arbeitsgruppe Hilfsmittel berufen, die den Vertragsausschuss des DAV berät und bei Verhandlungen unterstützt. Er gehört dem Vorstand des DAV sowie dem Gesamtvorstand der ABDA nunmehr seit über elf Jahren an. Seit 2016 ist er auch Vorsitzender der Verhandlungskommission des Deutschen Apothekerverbands.

Der neue Vorstand des AVWL. (Foto: AVWL)

Am gestrigen Mittwoch ebenfalls im Amt bestätigt wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder Elke Balkau (Tecklenburg), Dr. Olaf Elsner (Gütersloh), Johannes Hermes (Bergkamen), Jörg Pesch (Hagen) und Thomas Rochell (Beverungen). Neu in den Vorstand gewählt wurde Manuela Schier. Die 48-Jährige ist seit 2016 Inhaberin der Kuhlenkamp-Apotheke in Minden. Gerhard Daniel (Gelsenkirchen) ist aus dem Vorstand ausgeschieden, weil er es für unabdingbar halte, „dass sich der Vorstand des Vereins verjüngt“, erklärte Daniel seinen Rückzug. Dr. Michels dankte dem 73-Jährigen für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement für die Apotheken in Westfalen-Lippe sowie für die Ausbildung der pharmazeutisch-technischen Assistentinnen.

Resolution: § 78 Abs. 1 Satz 4 unbedingt erhalten!

Einstimmig verabschiedete die Mitgliederversammlung zudem eine Resolution zur geplanten Apothekenreform. Darin macht der AVWL erneut seine Meinung zum Apotheken-Stärkungsgesetz deutlich. Schon vor einigen Monaten hatte Michels im DAZ.online-Interview erklärt, dass er es für unabdingbar halte, das im AMG festgehaltene und vom EuGH gekippte Rx-Boni-Verbot (§ 78 Abs. 1 Satz 4) nicht zu streichen – wie von der Bundesregierung derzeit vorgesehen. 

Anderenfalls sehen die Apotheker „die faire und sichere Versorgung der Patienten mit Arzneimitteln, pharmazeutischen Dienstleistungen und persönlicher Beratung gefährdet“, heißt es in der Resolution. „Die Mitgliederversammlung appelliert an die Bundesregierung und Bundestag, das bewährte deutsche Gesundheitssystem und die Sicherheit der Patienten nicht aufs Spiel zu setzen.“

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Gleichzeitig begrüßt die Mitgliederversammlung in der Resolution aber die Absicht der Bundesregierung, die Apotheken zu stärken. Ebenso begrüßt sie die positiven Elemente des Gesetzentwurfes, insbesondere das Makelverbot für E-Rezepte wie auch die Honorierung pharmazeutischer Dienstleistungen. Man sei „dankbar“, dass Teile des Reformpakets bereits umgesetzt worden sind – wie die Reform des Botendienstes sowie die bessere Honorierung von Notdiensten und BtM-Dokumentationen ab Januar 2020.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Wiederwahl

von Dr.Diefenbach am 21.11.2019 um 14:31 Uhr

Herr Kollege Michels! Meinen Glückwunsch und eine zielsichere Hand auch weiterhin !!

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