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Stationsapotheker
UK: E-Verordnungen in Kliniken führen zu mehr Medikationsfehlern
Apotheker als Troubleshooter
In den Interviews traten folgende Hauptaspekte zutage: Die Medikationsscreenings wurden nachher als effektiver und effizienter beurteilt. Die täglichen Arbeiten dauerten länger, weil man Zugriff auf mehr Daten hat. Die Apotheker kommunizierten mehr mit anderen Gesundheitsberufen, aber weniger face to face, und die Diskussionen mit den Kollegen in der Versorgung und mit den Patienten waren mehr auf die Lösung von Problemen ausgerichtet. Die Autoren der Studie vermuten, dass die Apotheker unter dem PA-System eine veränderte Rolle einnehmen. Sie erfüllen zwar weiterhin ihre Kernaufgaben, werden aber offenbar mehr und mehr zum Ansprechpartner und „troubleshooter“ für technische Rückfragen zu dem System. „Ich bekomme definitiv mehr Anfragen von Krankenschwestern, was irgendwas in dem System bedeutet oder ob ich ihnen helfen kann, etwas zu finden, “ sagt ein junger Apotheker. „Manchmal haben sie etwas falsch eingegeben und wollen dann wissen, wie sie es rückgängig machen können.“
Bedienfehler und Intransparenz
Zwar betonten die Stationsapotheker in den Interviews mehrere wertvolle Sicherheitsaspekte durch ePA, wie etwa die Klarheit und Vollständigkeit der Verschreibung, inklusive der Details zur Medikamentenbestellung, aber viele glaubten auch, dass ePA die Häufigkeit von Medikationsfehlern erhöht hat und zwar sowohl geringfügiger als auch schwerer. Nach den Interviews könnte dies unter anderem daran liegen, dass das ePA zu anfällig für Bedienfehler ist und dass Fehler im Vergleich zu einer Printversion weniger sichtbar werden. Diese Situation könnte durch eine verbesserte Anwenderschulung und durch ein System-Redesign verbessert werden, meinen die Studienautoren.
Nicht mehr jeden Tag am Krankenbett
Und noch eine andere nicht beabsichtigte Konsequenz aus dem elektronischen System, nämlich der geringere Zeitaufwand für den persönlichen Umgang mit den Patienten, wird in den Interviews kommentiert. „Ich bin überzeugt, dass das ePA-System die Zeit für die Patienten auf bedeutsame Aspekte reduziert,“ schildert ein Stationsapotheker. „Vorher haben wir jeden Patienten täglich am Krankenbett gesehen, jetzt nicht mehr.“
1 Kommentar
2019: DAZ versteht "evidenz-basiert" weiterhin nicht
von Philip Prech am 04.04.2019 um 20:44 Uhr
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