WHO wappnet sich gegen Influenza-Pandemie

Neue Strategie im Kampf gegen Grippe

Genf / Stuttgart - 14.03.2019, 09:00 Uhr

Unter anderem gehört die Entwicklung besserer Grippeimpfstoffe zur neuen „Global Influenza Strategy 2019-2030“ der WHO. (m / Foto: imago)

Unter anderem gehört die Entwicklung besserer Grippeimpfstoffe zur neuen „Global Influenza Strategy 2019-2030“ der WHO. (m / Foto: imago)


WHO will bessere Grippeimpfstoffe

Influenzavakzinen und Arzneimitteln zur Therapie der Grippe misst die WHO hier einen wichtigen Stellenwert bei. So will sie in den nächsten elf Jahren fördern, dass bessere Grippeimpfstoffe entwickelt werden – die breiter, länger und effektiver vor Grippe schützen und auch rascher produziert werden können. Nach Angaben der WHO werden derzeit mindestens 90 Prozent der Influenzavakzine in vorbebrüteten Hühnerembryonen hergestellt. Das könnte im Pandemiefall kritisch werden, vor allem dann, wenn das pandemische Grippevirus eierlegendes Geflügel tötet. Ohnehin ist im Ernstfall einer Pandemie eine eibasierte Produktion „on demand“ der Influenzavakzinen nicht möglich, sie dauert im Schnitt fünf bis sechs Monate.

Darüber hinaus eignen sich einige Influenzaviren zunehmend weniger dafür, in Hühnereiern kultiviert zu werden. Problemkandidat ist hier wohl vor allem Influenza A(H3N2), da dieser Virus-Subtyp in besonderem Maße seine antigenen Eigenschaften – vor allem am Hämagglutinin – verändert (Eiadaption). Dass Influenza A(H3N2) schwierig ist, wurde erst jüngst nochmals deutlich. Als die Weltgesundheitsorganisation Ende Februar 2019 die Grippeimpfstoff-zusammensetzung der Nordhalbkugel für die bevorstehende Influenzasaison 2019/20 bekannt gab: die Influenza-A(H3N2)-Komponente fehlt bislang. Die WHO nannte als Grund, dass sie die Influenza-A(H3N2)-Komponente erst am 21. März 2019 bekannt geben wird: „Influenza-A(H3N2)-Viren stellen eine zunehmende Herausforderung für die Auswahl von Impfstoffviren dar.“ Und weiter: „Angesichts der jüngsten Veränderungen im Verhältnis von genetisch und antigenisch unterschiedlichen Influenza-A(H3N2)-Viren, wurde die Empfehlung für die Komponente A(H3N2) verschoben", erklärt die WHO die Verzögerung.

Laut der WHO unterstreicht dies die Notwendigkeit, neue Technologien der Impfstoffproduktion voranzutreiben – sie nennt beispielhaft zellkulturbasierte Grippeimpfstoffe oder rekombinante. Bereits 2017 hatte die WHO bevorzugte Eigenschaften für neue und verbesserte Grippeimpfstoffe veröffentlicht.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Grippeimpfung 2019/20

von Sylvia Müller am 22.03.2019 um 14:35 Uhr

Halten Sie mich am Laufenden, ich habe Bronchialasthma (SPRAYS bekomme ich), weiß keiner woher, daher bekomme ich zusätzlich wie jedes Jahr auch die Grippeimpfung, auch wegen schwere Ohrenschmerzen, bin hochgradig schwerhörig...(Innenohrschaden) Operation nicht möglich sehr wahrscheinlich. Mein Hörnerv müssen sie berühren, dann bin ich taub. MIR GEHT ES BIS HEUTE SEHR GUT...seit 1997 nie was gehabt mehr, bin glücklich...

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