Robert-Koch-Institut

Vermehrte Infektionen mit Hantaviren

Stuttgart - 13.04.2017, 17:30 Uhr

Rötelmaus: Typischer Wirt für Hantaviren. (Foto: sebgsh / Fotolia)

Rötelmaus: Typischer Wirt für Hantaviren. (Foto: sebgsh / Fotolia)


Symptome einer Infektion mit Hantaviren

Die Gattung der Hantaviren umfasst mehrere Arten. Je nach Virustyp, verlaufen die Infektionen unterschiedlich, sowohl in der Ausprägung als auch der Schwere. Laut RKI sind die meisten Infektionen asymptomatisch. Nur in wenigen Fällen zeigen sich klinische Beschwerden. Diese beginnen meist schlagartig und werden unter dem Begriff Hämorrhagisches Fieber mit renalem Syndrom (HFRS) zusammengefasst. 

Für die in Deutschland hauptsächlich zu findenden Hantaviren, das Puumala- und Dobrava-Belgrad-Virus, sind schwere hämorrhagische Verläufe selten. Meist äußert sich die Infektion durch grippeartige Symptome – hohes Fieber über 38,5 °C mit Kopfschmerzen, Abdominal- und Rückenschmerzen – mit Nierenbeteiligung in Form einer Proteinurie und Hämaturie. Die Nierenfunktionsstörungen können in ihrer schwersten Ausprägung bis zum Nierenversagen führen.

Die Inkubationszeit nach Ansteckung liegt in der Regel zwischen zwei und vier Wochen. In seltenen Fällen auch mal nur bei wenigen Tagen oder mehr als zwei Monaten.

Therapie bei Hantaviren rein symptomatisch

Es gibt keine kausale Therapie bei einer Infektion mit dem Hantavirus. In einzelnen Fällen kann eine frühzeitige Behandlung mit Ribavirin erfolgreich sein. Ansonsten erfolgt die Therapie rein symptomatisch – intensivmedizinisch bei Blutungen und Nierenversagen.

Eine Infektion mit Hantaviren unterliegt der Meldepflicht.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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