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Das Arznrimittel Keytruda hat dem US-Pharmakonzern Merck & Co im vierten Quartal aus der Patsche geholfen. Das Krebsmittel verkaufte sich besser als erwartet und half Umsatzverluste auszugleichen bei anderen Medikamenten, die ihren Patentschutz verloren haben.
Glück für Merck & Co.: Für die letzten
drei Monate des Geschäftsjahres 2016 wies der Konzern insgesamt 10,1 Milliarden
US-Dollar Umsatz aus. Der Rückgang von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr
ging auf das Konto von Währungseffekten, wie Merck am Donnerstag mitteilte.
Unter dem Strich stieg der Gewinn dank
Kosteneinsparungen um 21 Prozent auf 1,18 Milliarden Dollar. Je Aktie und um
Sondereffekte bereinigt wies Merck für das vierte Quartal 0,89 Dollar Gewinn
aus, was auch den Analystenschätzungen entsprach.
Den Keytruda-Umsatz konnte Merck im vierten
Quartal auf 483 Millionen Dollar mehr als verdoppeln. Das war um einiges mehr
als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Keytruda gehört zu einer neuen Art
von Krebsmedikamenten, welche das Immunsystem stimulieren, damit dieses die
Krebszellen bekämpft. Da Merck für das Mittel stetig neue Zulassungsanträge
stellt und auch erhält, trauen Experten dem Medikament bis zum Jahr 2019 einen
Umsatz von mehr als 6 Milliarden Dollar zu. 2016 waren es 1,4 Milliarden
Dollar.
Merck-Pharmachef Adam Schechter sagte jüngst in
einem Interview, ein einziges Produkt in über 400 Testverfahren zu haben, sei
beispiellos. Die neuartigen Krebsmittel sind allerdings auch sehr teuer.
Merck-Konzernchef Ken Frazier war einer aus einer Reihe wichtiger Pharma-Bosse,
die sich kürzlich mit US-Präsident Donald Trump getroffen hatten. Trump war die
Branche im Wahlkampf wegen ihrer Medikamentenpreise hart angegangen.
Merck braucht allerdings auch dringend neue
Umsatztreiber, denn Patente für andere Medikamente laufen aus und billigere
Konkurrenzprodukte von Generikaherstellern kommen auf den Markt. Neben
Krebsmedikamenten ist Merck auch bei Arzneien gegen Diabetes und Hepatitis C
sowie Impfstoffen stark.
Im laufenden Jahr will Merck einen bereinigten
Gewinn je Aktie von 3,72 bis 3,87 Dollar (2016: 3,78) ausweisen. Der Umsatz
soll zwischen 38,6 und 40,1 Milliarden Dollar (2016: 39,8) liegen. Der
US-Konzern ist nicht zu verwechseln mit dem Pharmahersteller Merck KGaA aus
Darmstadt.
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