Die Woche in Bildern

Der Gesundheitsausschuss des Bundesrats hat sich am 9. November für ein Versandhandelsverbot für rezeptpflichtige Arzneimittel ausgesprochen. Die Länder stimmten mehrheitlich für einen entsprechenden Antrag aus Bayern, der das Versandverbot an das AMVSG anhängen will. Er soll am 25. November im Plenum behandelt werden. Gesundheitsminister Hermann Gröhe will allerdings ein eigenes Gesetz, anstatt auf den Bundesrat zu warten. (Foto: Bundesrat)

Die Landesapothekerkammer Brandenburg hat beschlossen, wieder volle ABDA-Mitgliedsbeiträge zu zahlen. Ein halbes Jahr lang hatte sie ihre Beiträge um die Hälfte gekürzt. Sie wollte damit ein Zeichen setzen. Die ABDA hatte aus ihrer Sicht an zu vielen Stellen "versagt". Doch mittlerweile hat sich ABDA-Präsident Friedemann Schmidt die Positionen des Kammervorstands angehört. Und so wird nun wieder gezahlt. Auch ein Grund für die Beilegung der Differenzen: Nach dem EuGH-Urteil will man Geschlossenheit demonstrieren. Das ist auch der Grund, warum Kai-Peter Siemsen, Präsident der Apothekerkammer Hamburg, von seiner Gegenkandidatur bei den Wahlen zur ABDA-Spitze Abstand genommen hat. Er besuchte diese Woche seine Brandenburger Kollegen für einen Gastvortrag. (Foto: LAKBB)

Am Dienstag fanden in den USA Präsidentschaftswahlen statt. Donald Trump war der Sieger – für viele überraschend. Es werden einige Umwälzungen erwartet. Das US-amerikanische Gesundheitswesen wird sich voraussichtlich verändern. Neben der Trump-Maskenindustrie, die wachsende Absätze seit der Wahl zu verzeichnen hat, reagiert auch die Pharmabranche positiv. Und anders als teilweise befürchtet, brachen die Aktienkurse nur kurzfristig ein – und legten an den beiden ersten Tagen nach der Entscheidung zu. Zu den Gewinnern zählte auch die Pharmabranche, die unter Trump weniger stark Kürzungen zu befürchten hat, als unter Hillary Clinton, die auch gern Präsidentin geworden wäre. (Foto: picture alliance / AP Images)

Die EU-Kommission hat die Zulassung für das Brustkrebsarzneimittel mit dem Wirkstoff Palbociclib (Ibrance) erteilt. Es ist zugelassen bei Hormonrezeptor-positivem/HER2-negativem lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Brustkrebs und der erste Vertreter einer neuen Wirkstoffgruppe. Die antitumorale und antiproliferative Wirkung basiert auf einer selektiven Hemmung der Cyclin-abhängigen Kinasen (CDK für Cyclin-dependent kinases) 4 und 6. (Foto: Pfizer)

Seit Oktober sind die Wirkstoffe Mometasonfuroat und Fluticasondipropionat aus der Verschreibungspflicht entlassen worden. Mit Mometahexal® Heuschnupfenspray hat Hexal als erster Hersteller ein OTC-Produkt mit Mometasonfuroat auf den Markt gebracht. Seit November ist auch Momeallerg® von Galenpharma erhältlich. Es wird aber weiterhin möglich sein, Mometason-Nasensprays auf Rezept zu erhalten – auch für Erwachsene. Die verschreibungspflichtigen Produkte werden nicht durch OTCs ersetzt werden. Rx-Nasensprays haben ein breiteres Indikationsgebiet.  

Obwohl seit der Jahrtausendwende die Zahl der Todesfälle durch Masern um 79 Prozent zurückgegangen ist, sterben immer noch fast 400 Kinder jeden Tag an der Infektionskrankheit. Das geht aus dem Masernreport hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Auch die jüngsten Ausbrüche in Deutschland waren Thema in dem Bericht. Als Beispiel dafür, dass in vielen Ländern Impflücken weiterhin ein ernstzunehmendes Problem darstellen. (Trüffelpix - Fotolia)

Beim Kauf verschreibungspflichtiger Arzneimittel gewährte eine Darmstädter Apothekerin ihren Kunden einen „Brötchen-Gutschein“  – bis es ihr untersagt wurde. Nach dem Urteil des EuGH wird nun das Hauptsacheverfahren fortgeführt.  (Foto: Ilolab / Fotolia)

Der Vogelgrippe-Erreger vom Typ H5N8 breitet sich offenbar in Europa aus. Wildvögel haben ihn aus Asien eingeschleppt. In Deutschland wurden bereits in Schleswig-Holstein und der Region um den Bodensee tote Wildvögel gemeldet. Am Donnerstag teilte Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) mit, dass das Virus bei einer toten Reiherente, die auf der Insel Riems bei Greifswald gefunden wurde, nachgewiesen wurde. Menschen können sich offenbar mit diesem Virustyp nicht infizieren. (Foto: dpa)

Das Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz (AMVSG) sieht unter anderem mehr Geld für Apotheker in den Bereichen Rezeptur und dokumentationspflichtige Arzneimittel vor. Überdies sollen die Zyto-Verträge auf Apothekenebene abgeschafft werden. Der Bundestag hat am Donnerstag den Entwurf in erster Lesung debattiert. Die Grünen erklärten, es handele sich eher um ein „Pharmaindustrieversorgungsstärkungsgesetz“. Obwohl der Entwurf nichts zu einem Rx-Versandhandelsverbot enthält, war dieses doch Thema in der Debatte. (Foto:dpa)

Kordula Schulz-Asche ist in der Bundestagsfraktion der Grünen Berichterstatterin für das Thema Arzneimittel. Die Bundestagsfraktion der Grünen gibt sich nämlich mit dem Kurs der Bundesregierung nach dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung nicht zufrieden. Es ist nicht das erste Mal, dass Schulz-Asche sich für Versandapotheken stark macht. Auf eine schriftliche Anfrage antwortet das Bundesgesundheitsministerium, dass es die Apotheken vor Ort schützen will. Die Grünen-Politikerin meint: Das BMG spielt ein falsches Spiel mit den Apothekern. (Foto:Grüne)