Beratungs-Quickie

Schuppenflechte topisch therapiert

München / Stuttgart - 07.07.2016, 11:00 Uhr

Schuppende Haut und starker Juckreiz sind charakteristisch für Psoriasis. (Foto: vidady / Fotolia)

Schuppende Haut und starker Juckreiz sind charakteristisch für Psoriasis. (Foto: vidady / Fotolia)


Beratungs-Basics

Daivobet® Salbe besteht aus einer Kombination aus dem Vitamin-D3-Derivat Calcipotriol und dem stark wirksamen Glucocorticoid Betamethason. Das Arzneimittel ist indiziert zur Behandlung der Psoriasis vulgaris bei Erwachsenen, wenn eine topische Therapie angezeigt ist. Die Kombination wird vor allem zur Initialbehandlung einer neu aufgetretenen Psoriasis empfohlen. Der Wirkstoff Calcipotriol beeinflusst die Proliferation der Hautzellen, Betamethason wirkt der Entzündung entgegen.

Die Salbe wird einmal täglich auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Die maximale Tagesdosis beträgt 15 Gramm Salbe (1 Gramm Salbe entspricht ungefähr der Menge, die zur Behandlung von vier Handinnenflächen nötig ist), die maximal wöchentliche Dosis liegt bei 100 Gramm Salbe. Wegen der Gefahr einer systemischen Wirkung von Calcipotriol (Hyperkalzämie) darf diese Menge nicht überschritten werden. Der Kunde sollte nicht mehr als 30 Prozent der Körperfläche behandeln. 

Die Anwendung ist auf maximal vier Wochen begrenzt. Eine Wiederholungsbehandlung ist unter ärztlicher Kontrolle möglich.

Häufig treten lokale Reaktionen wie Juckreiz, Rötung und Brennen auf. Bei langer Anwendungsdauer ist eine Hautatrophie durch Betamethason möglich.

Salicylvaseline 10 Prozent besitzt eine stark keratolytische Wirkung und wird zum Lösen der Psoriasisplaques eingesetzt. Die Anwendung erfolgt einmal täglich abends, maximal eine Woche lang. Die gleichzeitige oder zeitversetzte Anwendung beider Arzneimittel ist nicht sinnvoll, da Salicylsäure Calcipotriol inaktiviert. Der Kunde hat von der Ärztin die Anweisung erhalten, erst drei Tage lang die Rezeptur aufzutragen und danach das Fertigarzneimittel bis zur Besserung der Symptome. Ein therapeutischer Effekt ist meist nach ein bis zwei Wochen sichtbar.

Bevor eine individuelle Rezeptur hergestellt wird, muss die Apotheke eine Plausibilitätsprüfung durchführen. Bei Salicylvaseline 10 Prozent handelt es sich um eine standardisierte Rezeptur nach NRF 11.43., die als Plausibilitätsnachweis hinsichtlich galenischer Kompatibilität, ausreichender Stabilität, geeigneter Wirkstoffkonzentration und unbedenklicher Zusammensetzung gilt. Außerdem ist eine Herstellungsanweisung und ein Herstellungsprotokoll anzufertigen.

Bei der Herstellung von Rezepturen mit Salicylsäure sind, zur Erzielung geringer Teilchengrößen in halbfesten Zubereitungen, die Empfehlungen des Zentrallabors (ZL) zu beachten.



Manuela Kühn, Apothekerin
redaktion@daz.online


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