Weltkrebstag 2015

Gröhe: Krebsbekämpfung bleibt Herausforderung

Berlin - 02.02.2015, 10:27 Uhr


In Deutschland sind Tumorerkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Jeder Vierte stirbt an Krebs – allerdings mittlerweile erst recht spät: 2013 lag das durchschnittliche Sterbealter bei Krebserkrankten bei 73,4 Jahren. Für die Bundesregierung bleibt die Bekämpfung von Krebs eine besondere Herausforderung. Anlässlich des bevorstehenden Weltkrebstages am 4. Februar betonte Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), es müsse jetzt verstärkt darum gehen, Früherkennungsprogramme weiterzuentwickeln und besser über Möglichkeiten der Krebsfrüherkennung zu informieren.

Nach Daten des Statistischen Bundesamts verschieben sich Krebserkrankungen zunehmend ins fortgeschrittene Alter. Der Anteil Gestorbener mit Krebs, die 85 Jahre und älter waren, lag im Jahr 2013 bei 17 Prozent. Vor 30 Jahren betrug dieser Anteil lediglich etwas über 8 Prozent.  

Die häufigste Krebsart mit Todesfolge bei Männern waren 2013 Erkrankungen der Verdauungsorgane mit 38.987 Gestorbenen. Das durchschnittliche Sterbealter lag bei 72,5 Jahren. Es folgten Lungen- und Bronchialkrebs (30.962 Sterbefälle) mit einem durchschnittlichen Sterbealter von 70,9 Jahren. Auch bei den Frauen dominierten Krebserkrankungen der Verdauungsorgane (31.012 Gestorbene). Das durchschnittliche Sterbealter lag mit 76,8 Jahren um mehr als vier Jahre über dem Durchschnitt der Männer. An zweiter Stelle folgten Brustkrebserkrankungen mit 17.853 Sterbefällen und einem durchschnittlichen Sterbealter von 72,6 Jahren. Den stärksten Anstieg krebsbedingter Sterbefälle von Frauen gab es in den letzten 30 Jahren mit +180 Prozent bei Lungen- und Bronchialkrebs (von 5.491 auf 15.370 Sterbefälle).

Die Gründe dafür sind vielschichtig: Neben genetischen Einflüssen dürften das individuelle Gesundheitsverhalten, Umweltfaktoren sowie Lebens- und Arbeitsbedingungen eine Rolle spielen. Am deutlichsten zeigt sich dies beim Rauchen, dem größten Risikofaktor für Lungenkrebs.

Nationaler Krebsplan wird umgesetzt

Für Minister Gröhe ist klar: Die Gesundheitspolitik darf „nicht nachlassen, die gute Krebsversorgung in Deutschland weiter auszubauen und zu verbessern“. Dazu soll vor allem der 2008 initiierte Nationale Krebsplan beitragen. Er zeige bereits Wirkung, so Gröhe: „Der Ausbau klinischer Krebsregister wird in allen 16 Bundesländern unter Hochdruck vorangetrieben. Ganz wichtig ist auch die Krebsfrüherkennung. Deshalb muss es jetzt verstärkt darum gehen, Früherkennungsprogramme weiterzuentwickeln und noch besser über Möglichkeiten der Krebsfrüherkennung zu informieren."

So soll zukünftig zur Früherkennung von Darmkrebs und von Gebärmutterhalskrebs eingeladen werden. Derzeit entwickelt die gemeinsame Selbstverwaltung der Ärzte und Krankenkassen im Gesundheitswesen Konzepte zur inhaltlichen Ausgestaltung dieser Früherkennungsprogramme.

Der Weltkrebstag findet jährlich am 4. Februar statt und hat zum Ziel, die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Er wurde 2006 von der Union internationale contre le cancer (UICC), der WHO und anderen Organisationen ins Leben gerufen. Die UICC koordiniert den Weltkrebstag.

Hier finden Sie weitere Informationen des Bundesgesundheitsministeriums zum Nationalen Krebsplan. Hier kommen Sie zum Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut.    


Kirsten Sucker-Sket