Weltkrebstag

Krebs: Todesursache Nr. 2 in Deutschland

Berlin - 04.02.2013, 10:39 Uhr


Gut jeder vierte Todesfall im Jahr 2011 ging auf ein Krebsleiden zurück. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) zum heutigen Weltkrebstag mitteilt, bleibt Krebs damit zwar die zweithäufigste Todesursache nach den Herz-Kreislauferkrankungen. Sein Anteil an allen Todesfällen ist jedoch in den letzten 30 Jahren um fast 25 Prozent gestiegen, während jener der Herz-Kreislauferkrankungen in diesem Zeitraum um 23 Prozent zurückgegangen ist.

Die häufigste Krebsart mit Todesfolge waren bei Männern wie auch bei Frauen Erkrankungen der Verdauungsorgane. Ihr Anteil an allen krebsbedingten Todesfällen lag bei den Männern bei 32 Prozent, bei Frauen bei 30 Prozent. An zweiter Stelle lagen bei Männern Lungen- und Bronchialkrebs (26 %), bei den Frauen Brustkrebserkrankungen (18 %).

Bei Männern hat in den letzten 30 Jahren der Leberkrebs am stärksten als Todesursache zugenommen: Der Anteil der daran Gestorbenen hat sich um fast 56 Prozent erhöht. Bei Frauen machen vor allem die Krebserkrankungen Sorgen, die in einen engen Zusammenhang mit dem Konsum von Tabakprodukten gebracht werden können: Heute sterben Frauen mehr als doppelt so häufig (+ 124 %) an Lungen-, Bronchial-, Kehlkopf- und Luftröhrenkrebs.

Das Alter der an Krebs gestorbenen Personen hat sich den Destatis-Daten zufolge in den letzten 30 Jahren insgesamt um 3,1 Jahre auf 73 Jahre erhöht. Männer wurden durchschnittlich 72,1 Jahre alt, Frauen 74 Jahre.

Ein Erfolg, den sich nicht zuletzt die Pharmaindustrie zuschreibt. Und die forschenden Hersteller machen Hoffnung auf mehr – wenn auch nicht zwingend auf mehr Lebensjahre: Rund ein Drittel ihrer Forschungsaktivitäten konzentrierten die Unternehmen auf dieses Krankheitsgebiet, betonte Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa). Fund ein Fünftel aller Präparate, die 2013 den Ärzten für die Therapie neu zur Verfügung stehen werden, sollen die Behandlung von Patienten mit Krebs verbessern. Im Fokus steht vor allem der Prostatakrebs, daneben sind neue Medikamente zur Therapie bestimmter Formen von Brustkrebs, Darmkrebs und T-Zell-Lymphomen zu erwarten. Fischer erklärte zugleich, dass es zu kurz greife, den Nutzen eines Krebsmedikaments allein an der Lebensverlängerung festzumachen: „Das Fortschreiten der Krankheit hinauszuzögern oder Begleitsymptome wie Knochenschmerzen niedrig zu halten, ist für Patienten wesentlich und muss bei der frühen Nutzenbewertung neuer Krebsmedikamente stets berücksichtigt werden.“


Kirsten Sucker-Sket