Ausblick 2015

vfa: Neue Arzneimittel bringen wichtige Fortschritte

Berlin - 29.12.2014, 09:52 Uhr


Die forschenden Pharmaunternehmen rechnen im kommenden Jahr mit wichtigen Fortschritten bei neuen Arzneimitteln: „2014 war ein bedeutendes Jahr für die Medizin; und für 2015 zeichnen sich weitere wichtige Fortschritte für viele Patienten und Patientinnen ab, dank der Arzneimittelentwicklung forschender Pharma-Unternehmen", kündigte Birgit Fischer, die Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), zum Jahreswechsel mit Blick auf die laufenden Zulassungsverfahren an.

So dürfte laut vfa eine zweistellige Zahl neuer Krebsmedikamente die Zulassung erhalten - darunter mehrere gegen den Schwarzen Hautkrebs und weitere gegen Lungen-, Magen- und Eierstockkrebs, Leukämien, Lymphome und das multiple Myelom. Mehrere dieser Medikamente nutzten immun-onkologische Wirkprinzipien: Sie brächten beispielsweise Tumorzellen mit ihren „Gegnern“, bestimmten Immunzellen, in engsten Kontakt oder lenken die Aufmerksamkeit des Immunsystems mit Hilfe von Viren auf den Tumor.

Für Patienten mit stark erhöhtem Cholesterinspiegel und entsprechend hohem Infarkt- und Schlaganfallrisiko dürfte eine neue Klasse von Cholesterinsenkern (PCSK-9-Inhibitoren) verfügbar werden. Das Sortiment hoch wirksamer Medikamente zur Heilung von Hepatitis C dürfte 2015 laut vfa ebenfalls weiter wachsen, da ein weiterer Anbieter den Markt erreichen könne. Ebenso dürften weitere Antibiotika gegen den problematischen Klinikkeim MRSA verfügbar werden.

Mehrere Medikamente dürften für die Behandlung von Patienten mit den schweren Gerinnungsstörungen Hämophilie A und B herauskommen. Sie zeichneten sich beispielsweise dadurch aus, dass sie seltener injiziert werden müssen als bisherige Mittel oder auch dann einsetzbar sind, wenn bisherige Präparate bei einem Patienten aufgrund von Immunreaktionen nicht mehr wirken. „An diesen Beispielen wird anschaulich, welchen Nutzen auch Weiterentwicklungen auf Basis bekannter Wirkprinzipien für die Patienten bringen können“, so Birgit Fischer.

An vorbeugenden Medikamenten könnten 2015 weitere Mittel gegen Schlaganfälle und Thrombosen den Markt erreichen; ein Impfstoff soll vor noch mehr Stämmen von humanen Papillom-Viren (HPV) schützen, die Gebärmutterhalskrebs hervorrufen können. Voraussichtlich würden 2015 mehr als zehn der neuen Medikamente ausdrücklich der Behandlung von Patienten mit seltenen Krankheiten dienen; darunter solchen mit mehrere Erbkrankheiten, seltenen Krebsarten und neurologischen Störungen.


Lothar Klein


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