Weltkrebstag

vfa: Innovationen verbessern Chancen

Berlin - 02.02.2015, 17:15 Uhr


Für die forschenden Pharmaunternehmen haben Fortschritte in der Krebsbehandlung weiterhin höchste Priorität. Das erklärte die Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), Birgit Fischer, mit Blick auf den Weltkrebstag am 4. Februar. Das zeige sich an den derzeitigen Zulassungsverfahren: Die meisten neuen Medikamente seien für Krebspatienten entwickelt. Viele von ihnen würden die Chancen für die Patienten verbessern.

Schon in den ersten Wochen des Jahres sind laut vfa neue Krebsmedikamente herausgekommen, gegen Lungen- und Magenkrebs. Weitere 20 durchlaufen bereits das europäische Zulassungsverfahren und dürften 2015, spätestens 2016 auf den Markt kommen: zur Behandlung von Krebs an Haut, Schilddrüse, Lunge, Eierstöcken und Lymphknoten, der Bekämpfung von Hypophysentumoren, bestimmten Leukämien, Multiplem Myelom oder Neuroblastom. Hinzu kommen Mittel gegen Nebenwirkungen und zum Auffinden möglicherweise befallener Lymphknoten – sowie ein Impfstoff zum Schutz gegen weitere Stämme humaner Papillomviren.

Mehrere der Medikamente ebnen der Krebstherapie neue Wege, betont der vfa. Sie unterstützten etwa das körpereigene Immunsystem dabei, Krebszellen zu bekämpfen. Erstmals sollen auch sogenannte MEK-Inhibitoren herauskommen. Derlei Medikamente verhindern, dass bestimmte Signale den Kern der Krebszellen erreichen und dort die Zellteilung ankurbeln. Sie sind für die Melanom-Behandlung gedacht. Ein weiteres neues Wirkprinzip ist die PARP-Inhibition: Solche Medikamente nehmen den Krebszellen bestimmte Reparaturfähigkeiten, die sie zum Überleben brauchen. Das erste Medikament dieser Art dient der Behandlung von Eierstockkrebs und ist wirksam, wenn die Tumorzellen bestimmte Genveränderungen zeigen.

Auf das Vorliegen dieser Genveränderungen müssen die Patientinnen vor der Einnahme untersucht werden – ein Beispiel für das Prinzip der in der Onkologie immer öfter praktizierten „Personalisierten Medizin“, bei der Medikamente passend zu genetischen und anderen Besonderheiten des Patienten ausgesucht werden, die sich mit einem Gen- oder anderen Tests ermitteln lassen. So kann zielgerichteter behandelt und können erfolglose Behandlungsversuche vermieden werden. „Das ist zum Nutzen der Patienten und steigert zugleich auch die Effizienz des Gesundheitswesens, weil weniger Kosten für Fehlversuche anfallen“, so Fischer. Sechs der kommenden 20 Medikamente werden personalisiert einzusetzen sein.

Eine Übersicht über alle Krebsmedikamente im Zulassungsverfahren bietet der vfa als PDF.


DAZ.online