Großhandel

Celesio muss jetzt in Brasilien abschreiben

Berlin - 08.07.2014, 14:30 Uhr


Der inzwischen zum McKesson-Konzern gehörende Stuttgarter Pharmahändler Celesio liefert wieder schlechte Nachrichten: Wegen anhaltend schwacher Geschäfte in Brasilien muss Celesio dort 80 Millionen Euro abschreiben. Wie das Unternehmen mitteilte, habe es bei Erstellung des Halbjahresberichts die langfristigen Gewinnaussichten gesenkt und Firmenwerte im brasilianischen Großhandelsgeschäft niedriger angesetzt.

Kurz vor der für 31. Juli angesetzten Veröffentlichung des Halbjahresberichts teilte Celesio dies in einer Ad-Hoc-Mitteilung mit. Die Zukäufe aus den Jahren 2009 und 2011 sind von den Abschreibungen betroffen. Celesio hatte 2009 in Brasilien den Pharmahändler Panpharma übernommen und war damit zum führenden Pharmagroßhändler im Land aufgestiegen. 2011 hatte Celesio zudem die Mehrheit am brasilianischen Spezialpharmahändler Oncoprod Group erworben. Intern gab es bei den Stuttgartern schon unter dem früheren Vorstandvorsitzenden Markus Pinger Meinungsverschiedenheiten, wie das Geschäft in Brasilien und der Umgang mit den anderen Anteilseignern in Südamerika zu führen sei.     

Celesio erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,76 Milliarden Euro in Brasilien. Das Ergebnis soll stagnieren. Zur Höhe des Ergebnisses in Brasilien macht Celesio keine Angaben. Celesio war in den brasilianischen Markt eingestiegen, um sich vom stark regulierten europäischen Geschäft unabhängiger zu machen. Verbunden waren damit positive Geschäftserwartungen. Dies scheint sich nicht zu erfüllen.

Celesio gehört inzwischen mehrheitlich zum US-Pharmagroßhändler McKesson. Der Konzern aus San Francisco hatte Celesio im Januar im zweiten Anlauf übernommen.


Lothar Klein


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