Wirtschaft

Celesio schreibt ab

Brasiliengeschäft mit gesenkter Gewinnaussicht

BERLIN (lk) | Der inzwischen zum US-amerikanischen McKesson-Konzern gehörende Stuttgarter Pharmahändler Celesio liefert wieder schlechte Nachrichten: Wegen anhaltend schwacher Geschäfte in Brasilien muss Celesio dort 80 Millionen Euro abschreiben. Wie das Unternehmen mitteilte, habe es bei Erstellung des Halbjahresberichts die langfristigen Gewinnaussichten gesenkt und Firmenwerte im brasilianischen Großhandelsgeschäft niedriger angesetzt.

Kurz vor der für 31. Juli angesetzten Veröffentlichung des Halbjahresberichts teilte Celesio dies in einer Ad-hoc-Mitteilung mit. Von der Abschreibung betroffen sind Zukäufe aus den Jahren 2009 und 2011. Celesio hatte 2009 in Brasilien den Pharmahändler Panpharma übernommen und war damit zum führenden Pharmagroßhändler im Land aufgestiegen. 2011 hatte Celesio zudem die Mehrheit am brasilianischen Spezialpharmahändler Oncoprod Group erworben. Intern gab es bei den Stuttgartern schon unter dem früheren Vorstandsvorsitzenden Markus Pinger Meinungsverschiedenheiten, wie das Geschäft in Brasilien und der Umgang mit den anderen Anteilseignern in Südamerika zu führen sei.

Ergebnis soll stagnieren

Celesio erwirtschaftete im vergangenen Jahr in Brasilien einen Umsatz von umgerechnet 1,76 Milliarden Euro. Das Ergebnis soll stagnieren. Zur Höhe des Ergebnisses in Brasilien macht Celesio keine Angaben.

Celesio war mit dem Ziel in den brasilianischen Markt eingestiegen, sich von den stark regulierten europäischen Märkten unabhängiger zu machen. Damit verbunden waren damals positive Geschäftserwartungen. Diese scheinen sich jedoch nicht zu erfüllen.

Celesio gehört inzwischen mehrheitlich zum US-Pharmagroßhändler McKesson. Der Konzern aus San Francisco hatte Celesio im Januar im zweiten Anlauf übernommen. 

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