Bilanzpressekonferenz

Celesio mit kleinem Gewinn

Stuttgart - 23.03.2010, 11:09 Uhr


Der Stuttgarter Pharmahandelskonzern Celesio hat 2009 wieder einen kleinen Gewinn erwirtschaftet. Das Ergebnis nach Steuern stieg von einem Fehlbetrag von 18,5 Mio. Euro im Vorjahr auf 2,3 Mio. Euro, gab das Unternehmen heute in Stuttgart bekannt.

Das operative Ergebnis (EBITDA) verschlechterte sich im Jahresvergleich um 4,5 Prozent auf 627,6 Mio. Euro. Für den Rückgang macht Celesio vor allem negative Währungseffekte – insbesondere beim britischen Pfund – verantwortlich. In lokaler Währung konnte das operative Ergebnis um 1,5 Prozent gesteigert werden. Der Umsatz stieg leicht um 1,6 Prozent auf rund 21,5 Mrd. Euro. In lokaler Währung lag das Plus Celesio zufolge bei 4,6 Prozent. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 6. Mai vorschlagen, eine Dividende von 0,50 Euro pro Aktie zu zahlen. Im Vorjahr wurden 0,48 Euro pro Aktie ausgeschüttet.

Celesio-Vorstandschef Fritz Oesterle wertete die Umsatz- und Ergebnisentwicklung „im schwersten Krisenjahr der Nachkriegszeit“ als „Erfolg“. Nach dem starken internationalen Wachstum der vergangenen Jahre habe sich das Kerngeschäft in einem wirtschaftlich sehr schwierigen Umfeld als „erfreulich robust und stabil“ erwiesen. Zudem habe man wichtige Weichen für die Weiterentwicklung des Unternehmens stellen können. Als „goldrichtig“ bezeichnete Oesterle den Einstieg in den brasilianischen Markt. 2009 hatte Celesio die Mehrheitsanteile an Brasiliens größtem Pharmagroßhändler Panpharma übernommen.

Im Geschäftsbereich Patient and Consumer Solutions, also dem Geschäft mit dem Endverbraucher, entwickelte sich vor allem das Versandapothekengeschäft von DocMorris positiv. Hier stieg der Umsatz um 16,4 Prozent auf 256,7 Mio. Euro. Insgesamt ging der Umsatz in dem Geschäftsbereich jedoch um 3,2 Prozent auf 3,4 Mrd. Euro zurück. Bei den Präsenzapotheken sank er um 4,5 Prozent auf knapp 3,2 Mrd. Euro – auch hier seien vorwiegend negative Wechselkurseffekte ausschlaggebend gewesen, so Celesio.

Für die Zukunft hat sich Oesterle einiges vorgenommen: „Mit unserem Wachstumsprogramm Agenda 2015 wollen wir bis Ende 2015 unser EBITDA auf über 1 Milliarde Euro steigern“, sagte er. Im laufenden Jahr geht der Konzern von einer zumindest leichten konjunkturellen Erholung aus und erwartet, dass das operative Ergebnis auf Eurobasis über dem Niveau des Jahres 2009 liegen wird.


Kirsten Sucker-Sket