Grippeimpfstoffversorgung in Schleswig-Holstein

Ärzte fordern verbindliche Termine

Kiel - 12.12.2012, 14:11 Uhr


Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) ist höchst verwundert, dass die gesetzlichen Krankenkassen in ihrer Region erneut Grippeimpfstoffe ausschreiben. Dass die Krankenkassen trotz des offenkundigen Scheiterns der Exklusiv-Partnerschaft mit nur einem Impfstoff-Hersteller an diesem Verfahren festhalten, sei „mehr als unverständlich“.

Letzten Freitag hat die AOK NordWest angekündigt, in Schleswig-Holstein und Hamburg würden auch in der kommenden Saison Grippeimpfstoffe ausgeschrieben. Das Vorgehen der Kassen lasse den Eindruck entstehen, es gehe ihnen nur um Kostensenkungen – und nicht um Versorgungssicherheit, so die KVSH. Sie fordert die Krankenkassen zu einem Verzicht auf die Ausschreibung auf – schließlich handele es sich bei der gesetzlichen Grundlage für diese Rabattverträge um eine „Kann-Bestimmung“.

Wenn sich die Krankenkassen trotzdem für eine Ausschreibung entscheiden, gehe die KVSH davon aus, dass sie sich ihrer Verantwortung für eine funktionierende Versorgung Schleswig-Holsteins mit Grippeimpfstoffen bewusst seien. Wie auch immer die Versorgung letztlich organisiert sein wird: Die KVSH fordert von den Krankenkassen die verbindliche Zusage, dass der Impfstoff für die Impfsaison  2013/2014 am 1. September 2013 in ausreichender Menge in den Apotheken für die Ärzte abrufbar sein wird. Sollte dies nicht der Fall sein, müsse schon im Vorfeld geregelt sein, dass ab dem 5. September alle am Markt befindlichen Grippeimpfstoffe freigegeben sind. „Eine mehrwöchige Hängepartie zwischen erkannten Lieferschwierigkeiten und Freigabe anderer Stoffe wird die KVSH im Interesse ihrer Mitglieder nicht akzeptieren“.


Kirsten Sucker-Sket