GKV-Markt Oktober 2012

Deutlicher Zuwachs nach Streik-Vormonat

Berlin - 05.12.2012, 13:14 Uhr


Nachdem der Apothekenmarkt im September eingebrochen war, stieg der Umsatz im Oktober wieder um 8,2 Prozent. Für diesen Anstieg dürften insbesondere zwei zusätzliche Arbeitstage und ein Nachholeffekt aus dem Vormonat, in dem es Apothekerstreiks und Praxisschließungen gab, verantwortlich sein.

Im September hatte es in mehreren Regionen Protestaktionen der Apotheker gegen die von der Bundesregierung angekündigte Erhöhung des Apothekenhonorars um 25 Cent auf 8,35 Euro gegeben. Zudem hatten die Ärzte wegen ihres Honorarstreits mit dem GKV-Spitzenverband mit Praxiseinschränkungen protestiert. Diese Protestmaßnahmen dürften insgesamt rund 100 Millionen Euro gekostet haben. Insoweit gab es im Oktober Nachholbedarf.

Deutlichen Zuwachs gab es indes bei den verschreibungspflichtigen Arzneimitteln: Der Umsatz legte im Oktober um 8,3 Prozent (2 Mrd. Euro) zu, nach Menge um 7,5 Prozent (55 Mio. Packungen). Dabei nahmen insbesondere die Verordnungen der rezeptpflichtigen N3-Packungen zu (+10,9%), darunter die Betablocker, Ulkustherapeutika, Schilddrüsenpräparate, Diuretika und Antidepressiva. Dagegen legten die N1-Packungen (+3,6%) und N2-Packungen (+5,4%) vergleichsweise weniger stark zu.

Auch bei OTC-Produkten zeigte die Oktoberentwicklung einen Aufwärtstrend. Der Umsatz erhöhte sich um 7,5 Prozent (373 Mio. Euro), der Absatz um 4,2 Prozent (68 Mio. Packungen). Zumindest teilweise ist dies auf saisonale Gründe zurückzuführen. So gab es überdurchschnittliche Umsatzzuwächse beispielsweise bei Erkältungspräparaten wie Expectorantien ohne Antiinfektiva (+12%), Erkältungspräparate ohne Antiinfektiva (+12%), topisch anzuwendende Rhinologika (+9%), Halsschmerzmittel (+8%) sowie Mittel zum Einreiben und Inhalieren (+12%). Aber auch andere Gruppen legten zu, wie die umsatzstärkste Kategorie der Diabetestests (+8%).


Juliane Ziegler


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