Arzneimittel-Markt im April 2011

Apotheken-Umsatz bricht erneut ein

Berlin - 08.06.2011, 09:29 Uhr


Der Umsatz des Apothekenmarktes befindet sich weiter ungebremst mit einem Minus von 6,4 Prozent auf Talfahrt. Nur OTC-Produkte konnten leicht zulegen.

Im Umsatzrückgang des Gesamtmarktes spiegeln sich vor allem der neue Großhandelsabschlag und der auf 2,05 Euro gestiegene Apothekenabschlag wider. Auch die seit August 2010 erhöhten Zwangsrabatte der Hersteller und das Preismoratorium wirken sich aus. Der Absatz nach Packungen schrumpfte deutlich geringer mit einem Minus von 0,4 Prozent. Abgesetzt wurden laut IMS Health 120 Millionen Packungen.

Die zehn umsatzstärksten Arzneigruppen im ersten Jahresdrittel (Januar bis April 2011) vereinen einen Marktanteil von 29 Prozent auf sich. Bei sechs der „Top 10“ Kategorien stellt sich die Entwicklung im unteren bis mittleren einstelligen Bereich rückläufig dar.

Der Umsatz rezeptpflichtiger Arzneimittel sank im April 2011 noch stärker um sieben Prozent auf 1,7 Milliarden Euro (März: minus 7,5 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro). Die Zahl der abgegebenen Rx-Packungen schrumpfte um 3,1 Prozent auf 57 Millionen Stück (März: minus 2,8 Prozent auf 62 Millionen Stück).

Die GKV-Ausgaben für Arzneimittel einschließlich Impfstoffen und Testdiagnostika beliefen sich im April auf 2,4 Milliarden Euro (Apothekenverkaufspreis, AVP, abzüglich der von Herstellern und Apotheken geleisteten Zwangsrabatte, AVP abzgl. ZwR, ohne Berücksichtigung der Einsparungen aus Rabattverträgen). Das entspricht einem Rückgang von 8,1 Prozent. Der Absatz nach Packungen schrumpfte um 4,1 Prozent. Damit beschleunigte sich der Umsatzrückgang im GKV-Segment nochmals leicht (März 2011: minus 7,3 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro).

Einen positiven Trend gab es hingegen bei OTC-Produkten: Der Umsatz rezeptfreier Arzneimittel legte im April 2011 mit einem Plus von 1,2 Prozent leicht zu. Der Absatz stieg um 2,1 Prozent. Neben bestimmten Erkältungspräparaten erhöht sich im April vor allem der Abverkauf von Antiallergika wie systemischen und topischen Antihistaminen oder auch abschwellenden Augenpräparaten.


Lothar Klein