Änderung der Arzneimittelpreisverordnung

ADEXA: Honorarerhöhung ungenügend

Berlin - 09.08.2012, 17:24 Uhr


Die Apothekengewerkschaft ADEXA bewertet die vom Bundeswirtschaftsministerium geplante Honorarerhöhung für Apotheker als ungenügend. In ihrer Stellungnahme zum Verordnungsentwurf schreibt sie, es sei abzusehen, dass die zusätzlichen 25 Cent Fixhonorar nicht ausreichten, um die gestiegene Arbeitsbelastung auszugleichen und angemessene Einkommen der Apothekenbeschäftigten sicherzustellen.

Aus Sicht von ADEXA müssen bei der Honorarerhöhung die Interessen der 131.000 Apothekenmitarbeiter und -mitarbeiterinnen stärker berücksichtigt werden. Um dies zu untermauern, unterbreitet die Gewerkschaft dem Ministerium eine Berechnung der Kosten für eine tarifliche Gehaltserhöhung der Apothekenangestellten. Diese zeige, dass allein eine einmalige Gehaltserhöhung der um 3 Prozent die Apotheken 86,1 Mio. Euro koste.  Bei einer Inflationsrate von 2,3 Prozent in 2011und einer fehlenden linearen Gehaltserhöhung in 2012 müsse die Forderung der Gewerkschaft für das Jahr 2013 deutlich höher ausfallen, um Reallohneinbußen der rund 131.000 Angestellten zu verhindern.

Weiterhin müssten mit Blick auf den großen Zeitabstand zwischen den Honoraranpassungen jährliche Gehaltssteigerungen einkalkuliert werden. Andernfalls sei zu befürchten, dass die Gehälter auf dem Niveau von 2013 eingefroren werden. Auch der  steigende Bedarf an Fortbildungsmaßnahmen verursache Kostenzuwächse im Personalbereich – nicht zuletzt im Zusammenhang mit der neuen Apothekenbetriebsordnung.

Die Gewerkschaft betont ferner, dass sich durch eine nicht kostendeckende Anpassung der Honorierung der Druck auf viele Apotheken verschärfe, die ohnehin am Existenzminimum wirtschaften. Damit werde sich das bereits begonnene Apothekensterben verstärken, mahnt ADEXA. Und das gerade auch auf dem Land.

In den Bereichen Notdienst, Rezeptur und Betäubungsmittelabgabe sieht ADEXA ebenfalls Nachholbedarf beim Honorar. Hier müssten die Apotheken seit Jahren mit Unterdeckung arbeiten.

Niedrige Einkommen führten außerdem zu Nachwuchsmangel und einer Abwanderung in andere   Branchen – bereits jetzt fehlten vielerorts Fachkräfte. „Diese Entwicklung betrachten wir als besorgniserregend, insbesondere im Hinblick auf die Arzneimittelversorgung der immer älter werdenden Bevölkerung“, so ADEXA in der Stellungnahme.  


Kirsten Sucker-Sket