AOK-Rabattverträge

Die Gewinner der 8. Ausschreibungsrunde stehen

Berlin - 14.05.2012, 14:53 Uhr


Die AOK hat ihre Partner für die achte Tranche ihrer Arzneimittel-Rabattverträge gefunden. Letzten Freitag wurden die Pharmaunternehmen vorab über die beabsichtigten Zuschläge informiert, teilte die Kasse heute mit. Die Öffentlichkeit wird erst nächste Woche erfahren, wer ab 1. Oktober exklusiv AOK-Versicherte versorgen darf.

Wie die AOK Baden-Württemberg mitteilte, kommen bei der jüngsten Ausschreibung 14 Bieter und Bietergemeinschaften zum Zuge. Bezuschlagt wurden 19 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen. Ausgeschrieben waren eigentlich 21 Substanzen – doch für zwei gingen „keine wertungsfähigen Angebote“ ein, hieß es seitens der Kasse. Um welche es sich dabei handelt, wollte sie nicht verraten. Doch auch die verbleibenden Wirkstoffe haben laut AOK ein jährliches Umsatzvolumen von zuletzt rund 550 Millionen Euro.

Dr. Christopher Hermann, Verhandlungsführer für die bundesweiten AOK-Arzneimittelrabattverträge und Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, freut sich über die große Zahl der Bieter. 39 Unternehmen und Bietergemeinschaften hatten sich an der Ausschreibung beteiligt. Dies belege „deutlich den wettbewerbsfördernden Charakter der Rabattverträge“, heißt es in der Pressemeldung der AOK. Hermann kündigte an, dass auch Zuschläge an neue Unternehmen vergeben werden. „Es sollen kleine, mittlere und große Generikaanbieter, aber auch forschende Pharmaunternehmen zum Zug kommen“.

Hermann ist zudem froh, dass die Zeit der juristischen Auseinandersetzungen im Zuge der Ausschreibungen vorbei ist: „Nachdem die vergaberechtlichen Fragen in zahlreichen früheren Verfahren eindeutig geklärt wurden, haben sich Rabattverträge zu einem hocheffizienten Instrument entwickelt – und das zum Nutzen unserer Versicherten“. So könne die AOK-Gemeinschaft durch die Rabattverträge allein im laufenden Jahr mit einer Entlastung bei den Arzneimittelausgaben von bis zu einer Milliarde Euro rechnen. Der in diesem Jahr wieder zu verzeichnende Anstieg der Arzneimittelkosten könne somit gebremst werden.

Voraussichtlich am 22. Mai werden die Zuschläge offiziell an die 14 Bieter und Bietergemeinschaften vergeben. Die neuen Verträge ersetzen zum Teil Verträge der dann auslaufenden fünften Tranche. Zu den wirtschaftlich besonders wichtigen Wirkstoffen der 8. Ausschreibung gehört das Blutverdünnungsmittel Clopidogrel.


Kirsten Sucker-Sket