Arzneimittel-Informationsquellen

Ich frage meinen Arzt oder Apotheker!

Berlin - 19.03.2012, 09:31 Uhr


Bei Fragen rund um Arzneimittel vertrauen die meisten dem Rat ihres Arztes oder Apothekers. Das zeigt eine Umfrage von Studenten der Hochschule für Technik und Wirtschaft Aalen. Als Informationsquelle ist das Internet danach deutlich überbewertet – dies gilt für die ältere ebenso wie für die jüngere Generation.

Für das Projekt der Hochschule befragten die Studenten fast 600 Erwachsene nach ihrer individuellen Informationsquelle über Arzneimittel. Das Ergebnis war überraschend: Obwohl bei der Befragung die Jüngeren deutlich überrepräsentiert waren – 57 Prozent waren jünger als 40 Jahre, nur 11 Prozent über 60 Jahre alt –, gaben lediglich 19 Prozent an, sich im Internet über Arzneimittel zu informieren. 

Studienleiter Dr. Bodo Antonić und seine Studenten hatten erwartet, dass ein überwiegender Teil der Befragten das Internet als Informationsquelle über Arzneimittel angeben würde. Trotz der hohen Beteiligung der jüngeren Generation nutzen jedoch 57 Prozent der Befragten den Arzt und Apotheker als Informationsquelle. „Daraus kann abgeleitet werden, dass die Angehörigen beider Berufsgruppen das mit Abstand höchste Vertrauen auch der jüngeren Patienten genießen“, kommentiert dies Antonić. Daraus erwachse für den Arzt und Apotheker eine Art Informationshoheit.

Erschreckend selten nannten Befragte den Beipackzettel: Nur 13 Prozent gaben an, die Packungsbeilage von Arzneimitteln zu lesen, um sich zu informieren. In engem Abstand dazu nannten neun Prozent das Fernsehen und vier Prozent Freunde als Informationsquelle.


Juliane Ziegler