Studie zu Informationsquellen

Internet-Recherche gleichauf mit Apotheker-Rat

Stuttgart - 02.02.2012, 16:16 Uhr


Verbraucher informieren sich beim Kauf von Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten mittlerweile ebenso häufig im Internet wie in der Apotheke. Dies geht aus dem aktuellen OTC-Survey des Informations- und Medienunternehmens Nielsen hervor.

Der Studie zufolge informiert sich mehr als ein Viertel der Befragten regelmäßig über gesundheitsrelevante Themen, 63 Prozent zumindest manchmal. Dabei spielt das Internet als Informationsquelle eine immer größere Rolle: 53 Prozent der Befragten gaben an, das Internet zu nutzen, um sich über gesundheitsrelevante Themen zu informieren – 2008 waren es noch 38 Prozent. Das Internet liegt damit nach der Empfehlung des Arztes (70 Prozent) an zweiter Stelle und spielt erstmals eine ebenso wichtige Rolle wie die Empfehlung des Apothekers (52 Prozent). Sehr selten genutzt werden dagegen Informationen der Krankenkassen (18 Prozent).

Ebenfalls beachtlich: 56 Prozent der Befragten waren im Jahr 2011 davon überzeugt, Produkte aus der Apotheke seien wirksamer als Produkte aus Drogerie- oder Supermarkt. Das sind 49 Prozent mehr als noch im Jahr 2009. Werden Verbraucher außerdem vor die Wahl gestellt, wo sie ihre Gesundheitsprodukte kaufen, dann spielt für 33 Prozent der Befragten nach wie vor die gute Beratung die größte Rolle, gefolgt von einem günstigen Preis (21 Prozent) und einer langjährig guten Erfahrung mit der Einkaufsstätte (16 Prozent).

Auch bei der Entscheidung ‚Kauf in der Apotheke oder im Internet’ spielen Beratung und Preis eine wichtige Rolle: Als Grund dafür, noch nie Arzneimittel über das Internet bestellt zu haben, gaben 65 Prozent der Befragten an, dass keine Beratung stattfinde. Dieser Anteil ist im Jahr 2011 um 10 Prozentpunkte gestiegen. Mehr als die Hälfte der Befragten hatte jedoch bereits über das Web bestellt. Ihre Gründe: bequem, zuverlässig, billiger und schnell geliefert. Der Umsatzanteil der Versandapotheken am OTC-Markt erreichte laut Nielsen Versandhandelsreport im Jahr 2011 knapp acht Prozent.


Juliane Ziegler


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