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Die besten Infos liefern Apotheker und Arzt

(php/daz). Kranke, aber auch Gesunde, suchen intensiv nach medizinischen Informationen: Dabei nutzen sie sämtliche Informationskanäle wie Internet, Fernsehen, Rundfunk, Zeitungen und Zeitschriften. Daneben sind auch Apotheker und Ärzte wichtige Quellen für medizinische Informationen. Diese beiden Berufsgruppen schnitten bei einer Untersuchung am Universitätsklinikum Heidelberg hinsichtlich der Zufriedenheit der Patienten am besten ab.

 

Die PHP-Studie aus Heidelberg

Ziel der PHP (Public Health and Prevention)-Studie am Universitätsklinikum Heidelberg war die Klärung der Frage, ob die einzelnen Medien den Patienten die medizinischen Informationen geben, die sie eigentlich suchen. Dazu wurden in einem Kooperationsprojekt zwischen der Abteilung "Klinische Sozialmedizin" des Universitätsklinikums Heidelberg, dem Heidelberger Institut für Medizinmarketing und zwei großen Industriebetrieben in Deutschland 3516 Personen zwischen 17 und 64 Jahren (Durchschnittsalter betrug 40,3 Jahre) schriftlich zu ihrem Informationsverhalten befragt. Die Befragten waren repräsentativ für die arbeitende Bevölkerung hinsichtlich Alter, Geschlecht und Ausbildung.

Großes Interesse an

medizinischen Themen Insgesamt haben Frauen mit 83% ein geringfügig größeres Interesse an medizinischen Themen als Männer mit 75%. Dazu befragt, ob die genutzten Informationskanäle – subjektiv betrachtet – ihnen die Information liefern, die sie suchen, gaben diejenigen Probanden, die den Apotheker als Informationsquelle nicht nutzen, an, zu 66,5% die gewünschte Information zu finden. Von den Studienteilnehmern, die auch den Apotheker zu medizinischen Themen befragten, gaben 77,8% an, dass sie die Informationen bekommen, die sie auch suchen. Dieser Unterschied ist statistisch signifikant.

Ähnlich sind die Unterschiede bei der Informationsquelle Arzt: Von den Probanden, die den Hausarzt als Quelle für medizinischen Informationen auslassen, gaben 62,4% an, dass sie gewünschte Informationen finden, bei den Teilnehmern, die den Haus- oder Facharzt als Informationsquelle nannten, waren es 80,2%. Auch dieser Unterschied ist statistisch signifikant. Apotheker und Ärzte sind also eine kompetente Quelle für medizinische Informationen – unabhängig davon, welche weiteren Informationsquellen Patienten nutzen.

Seltener fündig bei

TV und Laienpresse Weniger gut schnitten in der Studie Fernsehen und Rundfunk ab: Zwar sind diese Medien die am häufigsten genutzten, aber nur 66,1% der Befragten gaben an, dort die gewünschte Information erhalten zu haben. Von den Personen, die das Fernsehen nicht als Quelle für medizinische Informationen nutzen, gaben 70,7% an, die gesuchte Information gefunden zu haben. Für Zeitungen und Zeitschriften der Laienpresse gilt Ähnliches. Diese Medien werden neben dem Fernsehen am häufigsten als Informationsquelle genutzt.

66,6% der Probanden, die sich über Zeitungen und Zeitschriften informierten, fanden die gesuchte Information. Aber: 74,8% der Probanden, die auf das Medium Zeitung und Zeitschrift für medizinische Themen verzichteten, gaben an, die gewünschten Informationen dennoch zu finden. Zeitungen und Zeitschriften haben also einen ähnlich negativen Einfluss auf die Leser wie das Fernsehen auf die Zuschauer. Auch hier gilt wieder: es ist ansonsten egal, welche weiteren Informationsquellen die Probanden nutzten.

Gute medizinische Infos

im Netz Das Internet hat aufgeholt und nach Ansicht der Befragten scheinbar auch die Qualität der dort angebotenen Information. 64,3% der Probanden, die nicht auf das Internet als Quelle zurückgreifen, fanden die von ihnen gesuchte Informationen. Aber 79,6% aller Studienteilnehmer, die sich im WWW informieren, wurden dort fündig. Medizinische Informationen aus dem Bekannten- oder Verwandtenkreis haben keinerlei Einfluss auf die Zufriedenheit hinsichtlich des Informationsgehalts. 68,4% der Probanden nutzen das soziale Umfeld als Quelle und erhalten auch die gesuchte Information. 68,3% der Probanden lassen diese Quelle aus, fühlen sich aber gleichermaßen gut informiert – egal, welche weiteren Informationsquellen sie zusätzlich nutzen.

Die Ergebnisse der Studie erstaunen auf der einen Seite; auf der anderen Seite wird klar: Fernsehen und Laienpresse orientieren sich nicht an den Informationswünschen der Patienten. Möglicherweise leidet im Zuge der steigenden Quantität auch die Qualität. Die besten Informationen liefern Apotheker und Ärzte. Aber auch das Internet scheint eine wertvolle Quelle für medizinische Inhalte zu sein.

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