ABDA zur Novellierung der Apothekenbetriebsordnung

Wolf: "Ein bisschen Apotheke‘ geht nicht"

Berlin - 08.11.2011, 18:16 Uhr


Die Apotheker fordern die Beibehaltung der flächendeckenden und umfassenden Versorgung durch vollwertige Apotheken.

Mit der Forderung nach Beibehaltung der flächendeckenden und umfassenden Versorgung durch vollwertige Apotheken widerspricht die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände einigen Regelungen des Referentenentwurfs zur Novellierung der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO).

Die ABDA wird bis zum 18. November wie vom Bundesgesundheitsministerium gefordert eine abschließende Stellungnahme zur ApBetrO erarbeiten. Damit wurde ein vor Beginn der Sitzung von 13 Mitgliedsorganisationen vorgelegter Eilantrag offenbar abgeschmettert. Darin hatte die Mitgliedsorganisationen die ABDA-Führung aufgefordert, von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) eine Fristverlängerung bis zum 20. Januar 2012 zu fordern, um eine ausführliche Diskussion der ApBetrO mit der Basis der Apothekerschaft zu ermöglichen.  

"Sonderregeln für Filialverbünde lehnen wir ab, denn es darf keine zweitklassigen Apotheken geben. Das widerspricht unserem Versorgungsauftrag und dem erklärten Willen des Verordnungsgebers, die Versorgung im Nahbereich der Apotheken zu verbessern", sagt ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf. "Wer in eine Apotheke kommt, vertraut zu Recht darauf, dass er umfassend vorsorgt wird. ‚Ein bisschen Apotheke‘ geht nicht."

Zu den Leistungen der Apotheke gehören auch die Herstellung von Rezepturen und die Versorgung im Nacht- und Notdienst. Im Referentenentwurf zur ApBetrO ist geplant, dass Filialapotheken keine Rezepturen herstellen müssen. Wolf: "Jede Apotheke muss in der Lage sein, dringend benötigte Rezepturen herstellen zu können - das ist auch im Notdienst essentiell."

"Um hochwertige Arzneimittel herstellen zu können, müssen in jeder Apotheke die wissenschaftlichen Hilfsmittel und ein Labor zur Prüfung der Ausgangsstoffe vorhanden sein", sagt Wolf. "Diese Ausrüstung in Filialapotheken einzuschränken, ist keine sinnvolle Deregulierung - hier wird am falschen Ende gespart."

Bis zum 18. November wird die ABDA eine umfassende Stellungnahme zum gesamten Referentenentwurf erarbeiten und kommunizieren.


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