Medizintechnik

Elektronische Haut misst Organfunktionen

Urbana/Illinois - 15.08.2011, 14:20 Uhr


Ein Pflaster, das hauchdünn wie ein Aufkleb-Tattoo ist, aber voller Elektronik steckt, könnte in Zukunft die Kontrolle der Organfunktionen erleichtern. Das Pflaster misst elektrische Parameter von Nerven und Muskeln und sendet diese an ein geeignetes Gerät. Es hat keine Batterie, sondern versorgt sich selbst mit Strom.

Der Arbeitsgruppe um John A. Rogers von der University of Illinois in Urbana ist es gelungen, winzige Solarzellen, RFID-Chips, LEDs, Sensoren und Sender auf eine hauchdünne Kunststofffolie aufzutragen, die ihrerseits aufgrund der van-der-Waals-Kräfte auf der Haut haftet, ohne dass ein Klebstoff erforderlich ist. Die Halbleiterbauteile der EDV sind extrem dünn und die Drähte der Schaltkreise spiralförmig gewunden, damit sie sich allen Verformungen des Pflasters anpassen können.

Die elektronischen Pflaster (kurz: EES, von „Electronic Epidermal System“) wiegen weniger als 100 Milligramm. Sie können auf die Stirn oder auf die Brust geklebt werden, um die Hirnströme bzw. das Aktionspotenzial der Herzmuskelzellen zu messen und damit die Organfunktionen kontinuierlich zu überwachen.

Quelle: Dae-Hyeong K, et al. Epidermal Electronics. Science 2011;333(6044):838-843; doi: 10.1126/science.1206157.


Dr. Wolfgang Caesar


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