Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie

Zahl der Beanstandungen sinkt

Berlin - 12.04.2011, 14:39 Uhr


Beim Verein „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V.“ (FSA) sind im vergangenen Jahr nur noch 15 Beanstandungen wegen möglicher Verstöße gegen die FSA-Kodizes eingegangen. Elf dieser eingeleiteten Verfahren hatte der FSA bis Ende 2010 abgeschlossen.

Der FSA überwacht die Zusammenarbeit zwischen Pharmaunternehmen und den Angehörigen der medizinischen Fachkreise sowie der Patientenselbsthilfe. Seine Verhaltensgrundregeln sind in zwei FSA-Kodizes festgeschrieben. Verstöße gegen diese werden mit Abmahnungen, Geldbußen, Namensnennungen und öffentlichen Rügen geahndet. Die dem FSA angeschlossenen Unternehmen repräsentieren mehr als 70 Prozent des deutschen Pharma-Markts.

Doch es sind keineswegs nur die Mitglieder, die ihren Wettbewerbern auf die Finger schauen. Aus Sicht des Vereins ist es durchaus bemerkenswert, dass im vergangenen Jahr lediglich ein Fall von einem FSA-Mitglied eingeleitet wurde – die übrigen wurden von Privatpersonen, Institutionen und Nichtmitgliedern initiiert. Der FSA sieht diese Entwicklung als ein Zeichen dafür, dass seine Arbeit mittlerweile weit bekannt und anerkannt ist.

Seit Gründung des Vereins im Jahr 2004 sind insgesamt 300 Beanstandungen eingegangen. Im Jahr 2007 war mit 62 eingeleiteten Verfahren der Höhepunkt erreicht. Seitdem geht die Zahl der Beanstandungen kontinuierlich zurück – möglicherweise ein Indiz dafür, dass immer mehr Interessengruppen und Unternehmen von den vom FSA gesetzten ethischen Standards überzeugt sind. Zudem gehen die Unternehmen im Vorfeld geplanter Maßnahmen immer häufiger auf den FSA zu, um verbleibende Unsicherheiten und Unklarheiten vorab zu klären.

Der FSA-Vorstandsvorsitzende Michael Klein freut sich über die positive Bilanz für das Jahr 2010: „Ich bin davon überzeugt, dass der Verein der richtige Weg dafür ist, ethische Standards im Pharma-Marketing nachhaltig zu verankern. In einer Vielzahl an Gesprächen habe ich erfahren, dass eine breite Vertrauensbasis in die Arbeit des FSA besteht, die wir uns in den vergangenen sieben Jahren hart erarbeitet haben. Dieses Vertrauen wollen wir durch Aufklärungsarbeit, die Weiterentwicklung der Kodizes und die Sanktionierung von Verstößen weiter festigen.“

In seinem nun vorliegenden Jahresbericht 2010 gibt der FSA einen Überblick über die seine Tätigkeit im Jahr 2010. Dokumentiert werden hier nicht nur die Beanstandungsverfahren, sondern auch die Aufklärungsarbeit des Verbandes.


Kirsten Sucker-Sket


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