Statistik zu Krankenhauseinweisungen

Alkoholmissbrauch bei jungen Menschen bleibt problematisch

Berlin - 28.01.2011, 09:49 Uhr


Im Jahr 2009 wurden rund 26.400 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen zehn und 20 Jahren aufgrund akuten Alkoholmissbrauchs stationär im Krankenhaus behandelt - das ein Anstieg von 2,8 Prozent gegenüber 2008.

Unter den 15- bis 19 Jährigen wurden mehr Männer (65 Prozent) wegen Alkoholmissbrauchs behandelt. Bei den Kindern im Alter von zehn bis 14 Jahren stellten die Mädchen den größeren Anteil (52 Prozent). In dieser Altersgruppe sank im Vergleich zum Vorjahr aber die Zahl der Behandelten um 4 Prozent (Mädchen: - 6 Prozent, Jungen: - 1,8 Prozent).

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), sieht den Trend der Krankenhauseinweisungen bei Kindern und Jugendlichen insgesamt noch nicht gestoppt. „Es ist uns noch nicht ausreichend gelungen, die 15- bis 20-Jährigen mit unseren Maßnahmen zu erreichen, auch wenn der Anstieg gebremst werden konnte“. Die rückläufigen Zahlen bei den zehn- bis 15-jährigen Kindern machen der Drogenbeaufragten dennoch hoffen: „Diese positive Entwicklung zeigt, dass eine Umkehr möglich ist. Hierzu tragen auch Ausweiskontrollen und Testkäufe beim Alkoholverkauf aber auch die zielgerichteten Präventionsmaßnahmen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bei“. Da die Zahl der Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich ist – es gibt Schwankungen zwischen einer Abnahme um 18 Prozent und einer Zunahme um 30 Prozent – will Dyckmans die Drogenbeauftragten der Länder zu einem Gespräch nach Berlin einladen, um Gründe für diese Unterschiede zu erforschen.

Wie das Statistische Bundesamt ferner mitteilte, wurden im Jahr 2009 insgesamt rund 18,3 Millionen Patientinnen und Patienten vollstationär im Kranken­haus behandelt. Die Herzinsuffizienz war mit 363.800 Fällen der häufigste Grund für einen stationären Krankenhausaufenthalt. An zweiter Stelle lagen psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol (339.200 Fälle), worunter auch der akute Alkoholmissbrauch fällt. Die Herzerkrankung Angina pectoris (260.900 Fälle) nahm den dritten Platz ein.  


Kirsten Sucker-Sket