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Dyckmans fordert Ausweiskontrolle für unter 25-Jährige

BERLIN (ks). Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die mit einer Alkoholvergiftung in ein Krankenhaus eingewiesen werden, steigt beständig an. Wie das Bundesgesundheitsministerium am 15. Dezember bekannt gab, wurden 2008 rund 25.700 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 20 Jahren stationär behandelt. Das entspricht einer Steigerung um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit der Ersterhebung im Jahr 2000 (9500 Kinder und Jugendliche) sind die Alkoholvergiftungen damit um 170 Prozent gestiegen.
Immer jünger werden die Konsumenten von Alkohol. Für viele Jugendliche ist es heute leider normal, sich jedes Wochenende einen Rausch anzutrinken.
Foto: DAK/Wigger

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Mechthild Dyckmans bekräftigt, dass gegen das hemmungslose Rauschtrinken mehr getan werden müsse. "Besondere Sorgen bereiten mir die Kinder im Alter von zehn bis 15 Jahren, die aufgrund einer Alkoholvergiftung stationär behandelt werden mussten", so die FDP-Politikerin. In dieser sehr jungen Gruppe ist die Zahl der Alkoholvergiftungen um 19 Prozent angestiegen (von 3800 auf 4500). Bei den Mädchen in dieser Altersgruppe lag der Anstieg gar bei 22 Prozent (von 1900 auf 2400) – damit übertraf die Zahl der 10- bis 15-jährigen volltrunkenen Mädchen jene der Jungen bereits zum zweiten Mal. Insgesamt ging der regelmäßige Alkoholkonsum unter Jugendlichen in den vergangenen Jahren zurück. Doch bei den ganz jungen kommen die bisherigen Präventionsmaßnahmen offenbar nur begrenzt oder gar nicht an.

Um der Entwicklung entgegenzutreten, forderte die Drogenbeauftragte den Handel auf, die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes konsequent zu kontrollieren. "Das kann nur dann gelingen, wenn für den Alkoholkauf in allen Verkaufsstellen eine Ausweiskontrolle bis zu einem geschätzten Alter von 25 Jahren selbstverständlich wird". Dyckmans kündigte an, diesen Vorschlag in Kürze mit dem Hauptverband des deutschen Einzelhandels zu diskutieren. Darüber hinaus will die FDP-Politikerin die Alkoholprävention in den Schulen weiter fördern sowie das familiäre Umfeld verstärkt in diese Prävention einbeziehen. Nötig seien besondere Angebote für Eltern, die sie dabei unterstützen, ihre Kinder stark zu machen. Die Präventionskampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung solle daher um entsprechende Hilfen erweitert werden, so Dyckmans.

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