... auch DAZ noch

Zahl der Woche: Über 20 Prozent

dpa/ral | In ganz Deutschland sind Familien derzeit weitgehend auf ihre Wohnungen beschränkt. Schulen und Kindergärten sind geschlossen, Eltern müssen daheim arbeiten oder sind in Kurzarbeit. Dass das vermehrt zu Konflikten führen kann, wurde bereits zu Beginn der Ausgangsbeschränkungen befürchtet – und bestätigt sich nun zunehmend. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat kürzlich mitgeteilt, dass die Anrufe beim Hilfetelefon „Nummer gegen Kummer“ um mehr als 20 Prozent ge­stiegen sind.

Vor allem in den Städten sieht Giffey die Gefahr einer Zunahme häuslicher Gewalt im Zuge der Corona-Krise. „Aus den Ländern bekommen wir unterschiedliche Rückmeldungen. Es gibt offensichtlich ein Stadt-Land-Gefälle“, sagte sie. Auf dem Land, wo es mehr Möglichkeiten gebe rauszugehen und wo Menschen nicht so sehr auf engem Raum lebten, sei das Konfliktpotenzial nicht so hoch. „Dort hören wir noch nicht von zusätzlichen Fallzahlen“, so Giffey. Bereits in der vergangenen Woche habe sie aber aus Berlin die Rückmeldung bekommen, dass die Anzeigen wegen häuslicher Gewalt um zehn Prozent gestiegen seien.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund und der Deutsche Kinderschutzbund warnen parallel dazu vor einer Zunahme unentdeckter Gewalt gegen Kinder angesichts von Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. Der Präsident des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, forderte eine finanzielle Soforthilfe für arme Familien. „Viele Eltern haben eigentlich Anspruch auf kostenlose Mittagsversorgung ihrer Kinder in der Schule und Kita, auch das fällt jetzt weg“, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“. Die Politik solle den betroffenen Eltern deshalb unbürokratisch 90 Euro pro Kind und Monat als Ausgleich zahlen. 

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