... auch DAZ noch

Zahl der Woche: Bis zu 12 Prozent betreiben Hirndoping

ral | Vor den Risiken wird immer wieder gewarnt – häufig jedoch vergeblich. Hirndoping ist seit einigen Jahren stark im Kommen. Im Jahr 2015 nahmen laut DAK-Gesundheitsreport 6,7 Prozent der befragten Berufstätigen verschreibungspflichtige Arzneimittel ohne medizinische Notwendigkeit ein. Und das dürfte nur die Spitze des Eisberges sein.

Beim Hirndoping wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen. Schätzungen zufolge betreiben bis zu zwölf Prozent der Erwerbstätigen Hirndoping. Zum Einsatz kommen vor allem Wirkstoffe wie Modenafil und Methylphenidat, von denen sich gesunde Menschen eine gesteigerte Wachheit und Konzentration beim Lernen und Arbeiten erhoffen. Gesicherte Ergebnisse, die eine leistungssteigernde Wirkung dieser Verbindungen bei Gesunden belegen, fehlen jedoch.

Sicher ist dagegen, dass ihre Anwendung mit Nebenwirkungen verbunden sein kann. Kopfschmerzen und Persönlichkeitsveränderungen wie emotionale Abstumpfung gehören dazu. Zudem kann sich eine Abhängigkeit entwickeln. Davor warnt aktuell das Bundesforschungsministerium. Es will dem Arzneimittelmissbrauch unter anderem durch die Unterstützung des Forschungsprojekts „JuHdo – Junge Menschen und ihr Umgang mit ethischen, rechtlichen und sozialen Fragen der Leistungssteigerung durch Hirndoping“ entgegenwirken. Denn ausgehend davon, dass Hirn­doping nicht zuletzt bei Studenten beliebt und verbreitet ist, sollten insbesondere auch Jugendliche in die Diskussion mit einbezogen und informiert werden, damit sie sich eine reflektierte Meinung bilden können, so das Ministerium. 

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