Prisma

Wenig Schlaf und trotzdem fit?

Nur ein einziges Gen scheint verantwortlich dafür zu sein, wie sehr einem Schlafmangel zusetzt oder eben nicht. Starke Erschöpfung bei Schlafentzug wird also vererbt.

Foto: Klosterfrau

Bereits in früheren Studien wurde nachgewiesen, dass die Genvariante DQB1*0602 bei Menschen mit Narkolepsie auftaucht. In ihrer aktuellen Studie untersuchten Wissenschaftler um Namni Goel von der University of Pennsylvania bei 129 gesunden Erwachsenen die Folgen von akutem Schlafmangel. 37 waren Träger der Genvariante DQB1*0602, litten jedoch nicht unter Narkolepsie. Sieben Tage wurden die Studienteilnehmer im Schlaflabor beobachtet. In den ersten beiden Tagen sollten sie sich ausschlafen und verbrachten jeweils zehn Stunden im Bett. Für die restliche Zeit wurde die Schlafzeit auf vier Stunden pro Tag begrenzt. Das Ergebnis: Die DQB1*0602-Träger waren während des gesamten Versuches deutlich erschöpfter. Trotz der ohnehin schon kurzen Nächte wachten sie häufiger auf und zeigten deutlich kürzere Tiefschlafphasen. Da viele Menschen Probleme mit Schlafmangel haben, sei es interessant, die Auswirkungen individuell vorhersagen zu können. Ob sich DQB1*0602 als Biomarker eignet, müsse jedoch noch genauer erforscht werden, so Goel.

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Quelle: Goel N. et al.: Neurol. 2010; 75 (15): 1509 – 1519

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