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Deutschland wieder Mitglied im Exekutivrat der WHO

BERLIN (ks). Nach neunjähriger Unterbrechung ist Deutschland wieder Mitglied im Exekutivrat der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte, wurde Dr. Ewold Seeba, Leiter der Zentralabteilung Europa und Internationales im BMG, vergangene Woche auf der 62. Weltgesundheitsversammlung in Genf als deutscher Vertreter in den Rat gewählt.

Der Exekutivrat der Gesundheitsorganisation der Vereinten Nationen besteht aus 34 ehrenamtlich tätigen Mitgliedern, die für drei Jahre gewählt werden. Aufgabe des Gremiums ist es unter anderem, die jährliche Weltgesundheitsversammlung – das höchste Entscheidungsorgan der WHO – vorzubereiten. Der WHO gehören insgesamt 193 Mitgliedstaaten an. Eine zentrale Aufgabe der WHO ist es, Leitlinien, Standards und Methoden in gesundheitsbezogenen Bereichen zu entwickeln, zu vereinheitlichen und weltweit durchzusetzen.

Schwerpunkt Arzneimittelqualität und -sicherheit

"Die WHO spielt in der globalen Gesundheitsdebatte eine zentrale, zum Teil normsetzende Rolle", erklärte Seeba anlässlich seiner Wahl. Hervorzuheben sind aus seiner Sicht die Internationalen Gesundheitsvorschriften von 2005, die sich aktuell im Zusammenhang mit der Influenza A/H1N1, der sogenannten Schweinegrippe, bewährt hätten, sowie die Tabakrahmenkonvention und die Epidemienvorsorge. Große Erfolge habe die WHO auch bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten erzielt, so Seeba. Als weiteres wichtiges Thema, das international vorangebracht werden sollte, nannte er die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit. Deutschland will im Exekutivrat aber auch einen Schwerpunkt auf die Sicherheit und Qualität von Arzneimitteln legen. Zudem will man sich für eine gute gesundheitliche Versorgung der Menschen auch in Transformations- und Entwicklungsländern engagieren. Seeba ist überzeugt: "Von Deutschlands Kompetenzen und Erfahrungen im Gesundheitsbereich kann die WHO profitieren". So gebe es in Deutschland allein 32 WHO-Kollaborationszentren – etwa zu Trinkwasser, Tabak, Blutprodukten und Papillomaviren – deren Kenntnisse eingebracht werden könnten.

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