Reaktionen auf TI-Bericht: VFA: Industrie leistet ihren Beitrag

BERLIN (ks). Beim Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) hält man einige der Forderungen von TI bereits für umgesetzt. VFA-Chefin Cornelia Yzer verwies auf die vom VFA initiierte Freiwillige Selbstkontrolle der Arzneimittelindustrie e.V. (FSA). Diese wache über die Einhaltung eines Kodex, der die Zusammenarbeit von Unternehmen mit niedergelassenen und Klinikärzten sowie weiteren im Gesundheitswesen Tätigen regelt.

Auch TI erkennt die Initiative des VFA grundsätzlich an. Gabriele Bojunga gab jedoch zu bedenken, dass Selbstverpflichtungen nach den bisherigen Erfahrungen nur wenig bewirken können. Insbesondere sei der Arzneimittelkodex noch zu wenig bekannt. Dies belege auch die überschaubare Anzahl der im vergangenen Jahr verfolgten Fälle. Ein weiteres Manko sei, dass nur die VFA-Mitgliedsfirmen, nicht aber die Generika-Hersteller, dem Kodex beigetreten seien. Dies wird auch vom VFA bedauert. Dort hofft man, bald weitere Unternehmen zur Unterzeichnung des Kodex bewegen zu können.

Hinsichtlich des grauen Arzneimittelmarktes stimmt der VFA den TI-Forderungen weitgehend zu. So müssten illegale Praktiken wie der Wiedereinführung von Arzneimittellieferungen, die für Entwicklungsländer bestimmt waren, unterbunden werden. Auch die Lücken in der Arzneimittel-Vertriebskette vom Hersteller bis zum Patienten müssten dringend geschlossen werden. Insbesondere schließt sich der VFA der TI-Forderung an, den pharmazeutischen Großhandel zu verpflichten, Medikamente nur von pharmazeutischen Unternehmen zu beziehen.

Yzer betonte zudem, dass die VFA-Unternehmen seit dem vergangenen Jahr dafür Sorge tragen, dass alle ihre klinischen Studienprogramme mit Patienten nicht nur von den Behörden, sondern von jedermann überblickt werden können. Kenndaten zu allen Studien - und später auch ihre Ergebnisse - würden in Datenbanken ins Internet gestellt (www.ifpma.org/clinicaltrials).

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