Prisma

Neue Geschlechtskrankheit bedroht Europa

Eine Geschlechtskrankheit, die bisher nur in Entwicklungsländern bekannt war, ist nun nach Europa übergeschwappt. Laut einem BBC-Bericht sind in London und anderen europäischen Städten mehrere Fälle von Lymphogranuloma venerum (LGV) aufgetreten. Betroffen sind vor allem homosexuelle Männer.

LGV wird durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Es wird durch denselben Bakterienstamm verursacht, der auch für die Bildung von Chlamydien verantwortlich ist. In den vergangenen Monaten wurde von Ausbrüchen in Rotterdam, Antwerpen, Paris, Stockholm und Hamburg berichtet. "In der westlichen Welt war LGV zuvor kaum bekannt. Es kam in Afrika, Asien, Südamerika und der Karibik vor. Was wir jetzt erleben, ist etwas ganz Neues und es betrifft vor allem homosexuelle Männer", so Neil Macdonald von Englands Health Protection Agency. Schwierig sei vor allem, dass LGV anfangs recht unspezifische Symptome macht. Meist bildet sich zunächst ein schmerzloses Knötchen oder Bläschen im Genitalbereich. Dazu kommt eine Entzündung des Mastdarms. Später bilden sich Abszesse.

LGV kann ganz einfach durch eine dreiwöchige Antibiotikakur behandelt werden. Wenn es nicht entdeckt wird, können allerdings Komplikationen auftreten. ral

 

Quelle: http://news.bbc.co.uk, Meldung vom 7. 2. 2005

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.