Gesundheitsreform: Arzneimittelhersteller müssen Umsatzverluste hinnehmen

FRANKFURT/MAIN (ims/ks). Seitdem zu Jahresbeginn rezeptfreie Arzneimittel in der Regel nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden, verzeichnen vor allem die Hersteller dieses Marktsegments Umsatzeinbußen. Eine Studie des Instituts für Medizinische Statistik (IMS Health) hat ergeben, dass in den ersten neun Monaten dieses Jahres 80 Prozent der Hersteller von OTC-Arzneimitteln rückläufige Umsätze hinnehmen mussten.

Wie IMS Health am 11. November bekannt gab, beliefen sich in den ersten drei Quartalen des Jahres die Umsätze rezeptfreier Präparate im Apothekenmarkt auf 2,7 Mrd. Euro (Herstellerabgabepreise). Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ist dies ein Rückgang von 8%. Bezogen auf die 100 führenden Unternehmen in dem Marktsegment betrug der durchschnittliche Rückgang 6%. IMS Health wies jedoch darauf hin, dass hier auch Hersteller von Diagnostika inbegriffen seien, die eine überdurchschnittliche Marktentwicklung aufweisen. Dies wirke sich auf den Durchschnitt der führenden 100 Unternehmen entsprechend aus.

Bei den übrigen Unternehmen, die zusammen 14% des Marktes rezeptfreier Medikamente abdecken, betrug der Umsatzrückgang durchschnittlich 21%. 80% der führenden 100 Anbieter rezeptfreier Medikamente mussten von Januar bis September diesen Jahres Umsatzverluste hinnehmen. Diese lagen bei 34% der Hersteller bei bis zu 10% und bei 42% der Unternehmen zwischen 11% und 30%. 4% der Firmen hatten noch höhere Verluste zu verzeichnen. Lediglich 20% der Hersteller melden ein positives Wachstum - darunter einige Anbieter von Diagnostika.

Die Umsätze rezeptpflichtiger Medikamente beliefen sich in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf 10,4 Mrd. Euro zu Herstellerabgabepreisen. Hierbei sind die im GKV-Bereich fällig werdenden Herstellerrabatte bereits berücksichtigt. Gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum entspricht dies einem Rückgang von 4%. In dieser Größenordnung liegt auch der Umsatzverlust der 100 führenden Unternehmen in dem Marktsegment. Bei den übrigen Unternehmen liegt der Rückgang bei durchschnittlich 9%. 55% der führenden 100 Anbieter verschreibungspflichtiger Medikamente verzeichneten im Zeitraum der ersten neun Monate 2004 Umsatzrückgänge. Bei 32% der Unternehmen bewegten sich diese zwischen 0 und 10%, bei 16% der Firmen zwischen 11% und 30%. Bei 6% der Hersteller fielen die Verluste noch höher aus. 45% erzielten ein positives Wachstum.

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