Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller: BAH feiert sein 50-jähriges Bestehen

Bonn (bah/az). Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) - der Pharmaverband der die Selbstmedikationsindustrie vertritt - hat am 24. Juni 2004 gemeinsam mit rund 150 Vertretern aus Mitgliedschaft, Politik, Wissenschaft, Behörden und Medien sein 50-jähriges Bestehen in der "La Redoute" in Bad-Godesberg gefeiert.

In seiner Eröffnungsrede unter dem Motto "Rückblick auf 50 Jahre BAH - Innovation und Tradition, Flexibilität und Stabilität" stellte der BAH-Vorsitzende, Johannes Burges, neben einem historischen Rückblick, Perspektiven und Visionen der künftigen Verbandsarbeit vor. Der Vorsitzende bekannte sich ausdrücklich zur solidarisch finanzierten Krankenversicherung, forderte aber hierbei anstelle einer Pflichtversicherung, die Versicherungspflicht mit eigenständigen Wahlmöglichkeiten, mehr Eigenverantwortung und Wettbewerb.

Der Vorsitzende der FDP, Dr. Guido Westerwelle, beklagte die "Kurzatmigkeit und Rückwärtsgewandtheit heutiger Politik". Ohne auf Tagespolitik einzugehen, forderte er auf der Basis einer solidarisch finanzierten Gesundheitsversorgung mehr Eigenverantwortung und Wettbewerb im Gesundheitswesen. Dem, so erklärte Burges könne der BAH in vielem zustimmen. Auch der BAH unterstütze marktwirtschaftliche und eigenverantwortliche Elemente in der Sozialpolitik. Sie dürften allerdings nicht zu einer Abschaffung oder Aufspaltung des einheitlichen GKV-Leistungskatalogs, und damit zu einer zwei, drei oder noch mehr Klassen-Medizin führen.

Umfrage: Arzneimittel zu teuer

Frau Prof. Renate Köcher, Geschäftsführerin, Institut für Demoskopie Allensbach, präsentierte eine im Auftrag des BAH durchgeführte Bevölkerungsbefragung mit dem Titel "Das Arzneimittel aus dem Blickwinkel der Bevölkerung". Sie kam zu dem Ergebnis, Medikamente gehörten zu den wenigen Produkten, ohne die sich die Bevölkerung ihr Leben weder vorstellen könne noch möge und andererseits die Bevölkerung Medikamente in Deutschland für viel zu teuer halte. Hier bestehe eine Diskrepanz zwischen hoher Anerkennung des Produktes und hoher Anerkennung der Forschung auf der einen und dem Irrglauben auf der anderen Seite, die Pharmaindustrie verdiene noch immer zu viel. Bezeichnend ist z. B. die Tatsache, dass nach Einschätzung der Bevölkerung der Arzneimittelanteil an den Gesamtausgaben der GKV 35% betrage. Tatsächlich beläuft sich dieser Anteil dagegen nur auf rd. 15%. Diese Vor- beziehungsweise Fehlurteile der zu hohen Preise und vorgefassten Meinungen auf diesem Gebiet abzubauen oder zu beheben, müsse und werde eine der künftigen Aufgaben des BAH sein, betonte Burges. Einen ausführlichen Bericht finden Sie in der nächsten DAZ.

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