Prisma

Makuladegeneration: Neue Sehkraft dank Laser

Wissenschaftlern der Universitäts-Augenklinik Heidelberg ist ein wichtiger Schritt bei der Behandlung der altersabhängigen Makuladegeneration gelungen: Mithilfe eines Lasergeräts konnten sie im Experiment Ernährungszellen der Netzhaut aus der Peripherie in die Makula transplantieren. Dadurch ist eine wichtige Voraussetzung geschaffen worden, die Sehfähigkeit wiederherzustellen.

Das Verfahren ist patentiert und soll nun an Patienten untersucht werden. Es kann allerdings nur bei der so genannten "feuchten Form" der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) zum Einsatz kommen. Hauptursache für den Verlust der zentralen Sehschärfe bei der "feuchten" AMD ist die Ausbildung von Gefäßmembranen. Sie wachsen von der die Netzhaut umgebenden Aderhaut ein und zerstören allmählich deren biologischen Fotofilm. Diese Membranen können zwar mikrochirurgisch entfernt werden. Jedoch gehen Pigmentepithelzellen, Ernährungszellen der Fotorezeptoren in der Netzhaut, bei der Membranentfernung ebenfalls verloren.

Damit die Operation das Sehvermögen wieder herstellen kann, muss der Defekt durch intakte Zellen gedeckt werden. Versuche mit fremden Spenderzellen sind bislang gescheitert, da die Zellen abgestoßen wurden. Auch Zellsuspensionen, die aus dem erkrankten Auge gewonnen und unter die Netzhaut gespritzt wurden, waren nicht erfolgreich.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Frank Holz an der Universitäts-Augenklinik Heidelberg verfolgt daher einen anderen Ansatz: Aus der Netzhautperipherie, die für das scharfe Sehen nicht erforderlich ist, wird ein intakter Zellrasen von Pigmentepithelzellen präpariert und nach Entfernung der Gefäßmembran in den Bereich der Makula transplantiert.

"Problematisch ist die ausreichende Ernährung der Pigmentzellen aus der Aderhaut in diesem Transplantat", erklärt Prof. Holz. Deshalb benutzen die Heidelberger Wissenschaftler einen "UV-Excimer-Laser" und entfernen überschüssiges Aderhautgewebe im Transplantat, sodass ein intakter Zellrasen überbleibt. Das zwischenzeitlich patentierte Verfahren soll nun auch zur klinischen Anwendung kommen. "Wir hoffen, dass durch die Transplantation das Sehvermögen der Stelle des schärfsten Sehens erhalten werden kann", so Holz. at

Quelle: Pressemitteilung der Universität Heidelberg

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