Prisma

Alzheimer: Desinfektionsmittel, Parkinson und Migräne erhöhen das Risiko

Menschen, die an Parkinson leiden, sind auch überdurchschnittlich häufig von der Alzheimerkrankheit betroffen. Das ist erneut durch eine Untersuchung an 700 Einwohnern der kanadischen Provinz Manitoba bestätigt worden, die vor kurzem in der Fachzeitschrift "International Journal of Epidemiology" veröffentlicht wurde.

Die Untersuchung hat darüber hinaus aber auch einige bisher fragliche oder noch unbekannte Risikofaktoren identifiziert. Bemerkenswert ist beispielsweise, dass Migränepatienten anfälliger für Alzheimer sein sollen. Das widerspricht bisherigen Erkenntnissen und sollte daher weiter untersucht werden.

Alzheimer-Risikofaktoren in der Umwelt und am Arbeitsplatz sind nach der kanadischen Untersuchung vor allem Dämpfe von Desinfektionsmitteln und von - bei uns kaum verwendeten - Entlaubungsmitteln in der Landwirtschaft.

Neben den Risikofaktoren hat die Untersuchung auch einen interessanten Schutzfaktor zutage gefördert: Menschen, die in ihrer Kindheit gegen Polio, Diphtherie, Tetanus oder Grippe geimpft worden sind, erkranken im Alter deutlich seltener an Alzheimer. Die Studiendurchführenden vermuten allerdings, dass nicht die Impfung an sich vor Alzheimer schützt, sondern allgemein ein gesundheitsbewusstes Verhalten, das sie mit den Impfungen in Verbindung bringen. azpd/ral

Quelle: International Journal of Epidemiology 2001, Vol. 30, Nr. 3, S. 590-597

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