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Alzheimer: Was den Kreislauf belastet, schädigt auch das Gehirn

Hypertonie und zu hohe Cholesterinwerte gefährden das Gehirn auf zweierlei Weise. Zum einen erhöhen sie das Risiko für einen plötzlichen Hirnschlag. Zum anderen fördern sie aber auch den schleichenden Abbau von Hirnsubstanz bei der Alzheimer-Krankheit.

Letzteres haben finnische Forscher in einer 26 Jahre dauernden Langzeitstudie nachgewiesen. Wie sie in der Fachzeitschrift "British Medical Journal" schreiben, haben sie etwa 1400 Bewohner zweier finnischer Städte untersucht: einmal im Alter von knapp über 50 Jahren und ein zweites Mal mit über 70 Jahren. Die Auswertung der Daten ergab, dass diejenigen Personen, die bei der ersten Untersuchung hohe Blutdruck- oder Cholesterinwerte aufgewiesen hatten, bei der zweiten mehr als doppelt so häufig an Alzheimer litten als Personen mit normalen Blutdruck- oder Cholesterinwerten. Personen, bei denen beide Faktoren erhöht waren, wiesen sogar ein mehr als dreifach erhöhtes Alzheimer-Risiko auf.

Der Zusammenhang zwischen Hypertonie, Hypercholesterolämie und Alzheimer wurde in früheren Studien bereits nachgewiesen. Allerdings nur bei hochbetagten Menschen. Die finnische Untersuchung zeigt nun zum ersten Mal, dass die bekannten Risikofaktoren für Herz und Kreislauf nicht nur akute Auswirkungen auf das Gehirn haben, sondern schon Jahrzehnte im voraus eine später ausbrechende Alzheimer-Erkrankung begünstigen können. azpd/ral

Quelle: British Medical Journal 2001, Vol. 322, Nr. 7300, S. 1447 – 1451

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