Prisma

Die Pille für den Mann: Chinesische Ansätze

An der Universität von Shanghai arbeiten Wissenschaftler derzeit an einer "Pille für den Mann". Wie sie in der Fachzeitschrift "Science" berichten, basiert ihre Entwicklung auf einem antimikrobiellen Peptid, das im Hodengewebe von Ratten entdeckt wurde.

Das Peptid mit dem Namen "Bin 1b" kommt laut den Forschern nicht nur dort, sondern auch bei Schimpansen und Menschen vor. Es ist für die Bekämpfung von Viren und Bakterien im Nebenhoden zuständig und hat im Versuch gezeigt, dass es in der Lage ist, Erreger für sexuell übertragbare Krankheiten abzutöten. Neben dieser antimikrobiellen Funktion spielt "Bin 1b" auch eine Rolle für die Reproduktionsfähigkeit des Mannes. So ist es nach Ansicht der Forscher für die Reife, Lagerung und den Schutz des Samens verantwortlich.

Beide Funktionen - die antimikrobielle und die reproduktive - wollen die chinesischen Wissenschaftler künftig ausnützen und eine "Pille für den Mann" entwickeln, die sowohl vor ungewünschten Schwangerschaften als auch vor Infektionskrankheiten schützen soll. ral

Quelle: Science 2001, Vol. 291, Nr. 5509, S. 1783 - 1785

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.