Arzneimittel und Therapie

Therapie bei unruhigen Beinen: Erstes Präparat gegen Restless-legs-Syndrom zu

Die weltweit erste Zulassung zur Behandlung des Restless-legs-Syndroms (RLS) ist nach einer Information der Firma Roche erfolgt. Mit Restex und Restex retard (Levodopa/Benserazid) steht nun eine neue medikamentöse Therapie zur Behandlung des idiopathischen und symptomatischen RLS zur Verfügung.

"Es fühlt sich an, als ob Würmer in meinen Beinen herumkriechen, sich kringeln und winden. Ich könnte meine Beine mit dem Hammer erschlagen. Es macht mich verrückt!" So beschreibt ein Betroffener das Restless-legs-Syndrom (RLS). RLS-Betroffene leiden unter Missempfindungen in den Extremitäten, insbesondere in den Beinen, die mit einem nicht zu unterdrückenden Bewegungsdrang und unwillkürlichen Beinbewegungen verbunden sind.

Ähnlich häufig wie Migräne

In Deutschland sind schätzungsweise 1,6 bis 8 Millionen Menschen von dieser Krankheit betroffen. 0,8 Millionen davon gelten als behandlungsbedürftig. Das Restless-legs-Syndrom tritt damit etwa ähnlich häufig auf wie Migräne. Die Betroffenen klagen über eine Vielzahl von Beschwerden. Dazu zählen unwillkürlicher Bewegungsdrang ebenso wie Unruhe, Ziehen, Reißen, Brennen, Kribbeln und Prickeln in den Gliedmaßen. Diese Beschwerden treten meist in Ruhe auf und sistieren bei Aktivität oder Bewegung. Sie verschlechtern sich meist abends oder nachts und nehmen mit der Zeit an Intensität und Dauer zu. Daraus resultieren im Verlauf oft Ein- und Durchschlafstörungen. Die Betroffenen kommen nicht zur Ruhe. Konzentrationsstörungen, Unzufriedenheit, Erschöpfung und Tagesmüdigkeit sind die typischen Folgen. In der neuen ICD-10 wurde das Restless-legs-Syndrom erstmals als eigenständige Erkrankung beschrieben.

Oft können die Betroffenen und die Ärzte die Beschwerden nicht einordnen. Sie werden als Schlafstörungen, Durchblutungsstörungen oder Wadenkrämpfe fehlgedeutet. Das primäre oder idiopathische Restless-legs-Syndrom beruht auf einer Störung der Signalübertragung zwischen den dopaminergen Nervenzellen im Gehirn. An dieser Stelle setzt die Therapie der Symptome mit modernen Medikamenten an. Die Indikation zu einer medikamentösen Therapie ist abhängig vom subjektiven Leidensdruck, dem Ausmaß der Schlafstörung sowie der daraus folgenden Tagesmüdigkeit. Der Wirkstoff Levodopa in Kombination mit Benserazid wird heute gegen die Symptome beim Restless-legs-Syndrom eingesetzt. Mit Restex und Restex retard (Levodopa/Benserazid) steht nun erstmalig eine zugelassene medikamentöse Therapie zur Behandlung des idiopathischen und symptomatischen RLS zur Verfügung. Spezifische klinische Studien, auch Langzeituntersuchungen, haben gezeigt, dass bei 80 bis 90% der behandelten Patienten damit eine wesentliche Linderung der motorischen und sensorischen Beschwerden sowie der belastenden Ein- und Durchschlafstörungen erzielt werden kann.

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