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Macht Nifedipin die Spermien unfruchtbar?

(diz). Calciumantagonisten vom Nifedipintyp entfalten empfängnisverhütende Eigenschaften.

Die Reproduktionsmedizinerin Susan Benoff, New York University School of Medicine, hat einem Bericht in der neuesten Ausgabe des Magazins "Spiegel" zufolge eine spermienverändernde Wirkung des Calciumantagonisten Nifedipin entdeckt. Der Wirkstoff verhindert, dass in den Spermien Rezeptoren an die Oberfläche dringen, durch die ein Andocken an die Eizelle erst ermöglicht wird.

Mit dieser Erkenntnis und dem Gedanken, solche Produkte als "Pille für den Mann" auf den Markt zu bringen, fand die Wissenschaftlerin bei den Nifedipin herstellen Pharmafirmen bisher kein Gehör, so berichtet der Spiegel. Es bestehe keine Absicht, so habe die Bayer AG verlauten lassen, Nifedipin in der von Frau Benoff angeregten Richtung weiter zu entwickeln.

"Millionen zeugungsunfähiger Männer durch Blutdrucksenker" - dies wäre nach Ansicht des Spiegel-Autors ein Schreckensszenario für die Industrie, vor allem jetzt, wo neuere Forschungen auch ergeben hätten, dass Nifedipin Arteriosklerose bedrohten Gefäßen helfen könne. Dr. Benoff allerdings hat sich ihre Entdeckung bereits patentieren lassen und ist auf der Suche nach Geldgebern für ihre Entwicklung.

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