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Dritte Welt: Mit "Genmaniok" gegen den Hunger

Gentechnisch veränderter Maniok, der derzeit an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich gezüchtet wird, soll im Kampf gegen den Hunger eingesetzt werden. Die stärkehaltigen Knollen der Maniokstaude sind ein Grundnahrungsmittel in Afrika. Durch seine anspruchslosen Wachstumsbedingungen eignet Maniok sich auch für den Anbau auf nährstoffarmen und trockenen Böden. Er kann jederzeit angepflanzt und nahezu unbegrenzt im Boden gelagert werden. Problematisch ist jedoch, daß die unverarbeiteten Wurzeln einen hohen Blausäureanteil aufweisen und zugleich sehr eiweißarm sind. Außerdem fällt immer wieder ein Großteil der Maniokernte Schädlingen und Krankheiten zum Opfer. Diese Nachteile auszumerzen, ist das Ziel der Schweizer Pflanzenzüchter. Ein erster Erfolg konnte bereits verzeichnet werden. In Zusammenarbeit mit dem Biologischen Institut der Universität Stuttgart, gelang es den Forschern, Maniokzellen mit virusresistenten Eigenschaften auszurüsten. Die erste derart genveränderte Maniokpflanze wird wahrscheinlich noch in diesem Jahr im Labor wachsen, hoffen die Züchter. Die Verbesserung des Eiweiß- und des Blausäuregehaltes steht jedoch noch aus. Insgesamt werden nach Ansicht der Wissenschaftler noch mehrere Jahre vergehen, bis der erste gentechnisch veränderte Maniok auf afrikanischen Feldern wachsen wird.

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