Prisma

Gen-Soja: EU-Kennzeichnungsregelung verschoben

Die Umsetzung der EU-Kennzeichnungsregelung für Verarbeitungsprodukte aus gentechnisch veränderten Sojabohnen und Mais ist auf Februar 1998 verschoben worden.

Am 1. November sollte sie in Kraft treten, die gesetzlich vorgeschriebene Kennzeichnung von Lebensmitteln aus gentechnisch veränderten Sojabohnen und Mais. Damit hätten für diese Lebensmittel die gleichen Kennzeichnungsregelungen gegolten, wie sie in der Novel-Food-Verordnung vorgeschrieben sind. Da jedoch noch immer keine verbindlichen Durchführungsrichtlinien vorliegen, beschloß der ständige Lebensmittelausschuß der Europäischen Union, die Umsetzung der Richtlinien auf den 1. Februar 1998 zu verschieben. Jens Katzek vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert diesen Aufschub in einer Pressemitteilung scharf: "Die Zahl der Lebensmittel mit gentechnisch manipuliertem Soja wächst täglich, doch die Verbraucher erfahren immer noch nicht, wo Gentechnik drin ist und wo nicht". In diesen Wochen werde die neue Sojaernte aus den USA in der Bundesrepublik verarbeitet; der Anteil der gentechnisch veränderten Sojabohnen wird auf rund 15 Prozent geschätzt. Katzek: "Weil die Eurokraten ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben, wird auch die neue Ernte unerkannt untergemischt und verarbeitet werden. Verbraucher und Hersteller, die auf Gen-Food verzichten wollten, haben keine Chance, manipulierte Lieferungen zu erkennen."





0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.