GKV-Arzneimittelausgaben

Rezeptzahlen und Ausgaben steigen zu Jahresbeginn deutlich

Berlin - 05.03.2024, 16:45 Uhr

Die Krankenkassen haben im Januar 2024 deutlich mehr für Arzneimittel ausgegeben als im Januar 2023. (Foto: AdobeStock / bukhta79)

Die Krankenkassen haben im Januar 2024 deutlich mehr für Arzneimittel ausgegeben als im Januar 2023. (Foto: AdobeStock / bukhta79)


Nachdem die Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung im Jahr 2023 nur um moderate 3,3 Prozent gestiegen waren, ist im Januar 2024 wieder ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen: Das Plus gegenüber dem Vorjahresvergleichsmonat betrug 13,1 Prozent.

Wie aus den Frühinformationen des Deutschen Apothekerverbands (DAV) hervorgeht, sind die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel (ohne Impfstoffe) im Januar 2024 um 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat angestiegen. Einsparungen durch Rabattverträge sind dabei noch nicht berücksichtigt. Im Gesamtjahr 2023 waren die Arzneimittelausgaben um 3,3 Prozent gewachsen. 

Laut DAV ist das deutliche Plus zu Jahresbeginn auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Zum einen macht sich bemerkbar, dass der 2023 temporär auf 12 Prozent erhöhte Herstellerabschlag für patentgeschützte Arzneimittel zum 1. Januar wieder auf 7 Prozent zurückgeführt wurde. Dadurch falle die Ausgabenentwicklung rund 2,7 Prozentpunkte höher aus, so der DAV. Der zum 1. Februar 2023 auf 2,00 Euro erhöhte Apothekenabschlag gilt hingegen weiterhin – im Januar 2023 betrug er noch 1,77 Euro. 

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Überdies gab es im Januar gewisse Nachholeffekte: Im Dezember waren die Arztpraxen häufiger geschlossen, nicht nur wegen der Feiertage, sondern auch weil einige aus Protest nicht öffneten. Somit sei ein Teil nicht akuter Arztbesuche und damit verbundene Arzneimittelverordnungen mutmaßlich in den Folgemonat verschoben worden, so der DAV. Die Zahl der in Apotheken abgegebenen Packungen erhöhte sich im Januar 2024 jedenfalls um 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresvergleichsmonat.

35 Prozent mehr Rezepte 

Durch die zunehmende Bedeutung des E-Rezepts stieg überdies die Anzahl eingelöster Rezepte. Denn während ein Papierrezept nach Muster 16 bis zu drei Verordnungen enthalten kann, wird je E-Rezept nur eine einzelne Verordnung berücksichtigt. Laut Gematik wurden im vergangenen Januar rund 36 Millionen E-Rezepte eingelöst. Das entspricht etwa 67 Prozent aller GKV-Rezepte und 53 Prozent aller GKV-Packungen. Die Zahl der Rezepte wuchs im Januar in der Folge um 35,1 Prozent.

Verringert haben sich hingegen die Impfstoffausgaben der GKV – und zwar um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Jahr 2023 lag das Ausgabenplus in diesem Bereich bei 4,8 Prozent.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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